Ukraina, Land und Volk ; eine gemeinfassliche Landeskunde

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der Linie, welche an Kyschyniw und Katerynosslaw vor^
bei zum Donknie streicht, soll die echte Steppenregion
beginnen. Diese Einteilung ist jedoch nicht einwandfrei
und paßt höchstens auf die heutigen Verhältnisse, welche
durch die waldvernichtende Tätigkeit des Menschen in
den letzten zwei Jahrhunderten hervorgebracht worden
sind. Die Geschichtsquellen Ukrainas berichten über
große Waldungen, welche noch im 16., 17. und 18. Jahrs
hundert an den Quellen des Inhül und des Inhutezj, am
Tjassmyn, auf den Wasserscheiden zwischen den linken
Dniprozuflüssen usw. sich erstreckt haben.
Es waren keine
Galeriewälder, nur auf Flußtäler beschränkte Waldstrei:?
fen, sondern sie bedeckten weit und breit die Wasser«
scheiden und die
zwischen einzelnen Flüssen gelegenen
breiten Riedel. Daher ist in der Einzeichnung der Steppen*
grenzen dringende Vorsicht geboten. Wir fassen dem*
nach die beiden obengenannten Übergangszonen in eine
zusammen, für welche wir den Namen Luhyzone vor*
schlagen möchten, weil der Luh, eine mit zerstreuten
Baumgruppen und Wäldchen bestandene Wiese, die ur*
sprünglich vorherrschende Pflanzenformation dieses
Übergangsgebietes gewesen sein dürfte.
Die typische Bodenart für die Übergangs* sowie
Steppenregion ist die Schwarzerde (ukr. Tschornosem,
russ. Tschernosjom). Einem jeden Ukrainer ist diese
schwärzUche, dauernd fruchtbare Bodenart bekannt, die
auf dem ganzen Erdenrund ihresgleichen sucht und die
Ukraina zur Kornkammer Rußlands macht. Die Schwarz*
erde ist ein Umwandlungsprodukt des Lösses mit starker
Beimischung der pflanzlichen Verwesungsprodukte. Sie
erreicht
stellenweise eine Mächtigkeit von 2 m und dar*
über.
Das Gebiet der Schwarzerde durchzieht das ukraini*
sehe Territorium der Länge nach und nimmt über drei