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Ukraina, Land und Volk ; eine gemeinfassliche Landeskunde

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In dieser Verteilung des Waldes sehen wir <strong>eine</strong> ge*<br />

wisse Analogie der <strong>Ukraina</strong> mit den Vereinigten Staaten.<br />

Hier sind die Steppen, dort die Präriengebiete waldlos.<br />

Hier herrscht in den Karpathen, dort in Appalachen <strong>und</strong><br />

Kordilleren der Wald vor, hier wie dort sehen wir Über*<br />

gangszonen von Waldgebieten zu den Steppen. Es<br />

herrscht aber noch <strong>eine</strong> Ähnlichkeit zwischen der Ukra*<br />

ina <strong>und</strong> den Vereinigten Staaten — die rücksichtslose<br />

Raubwirtschaft in Wäldern. Diese Raubwirtschaft ist<br />

zweite Hauptursache der Waldarmut der <strong>Ukraina</strong>. Diese<br />

Raubwirtschaft hat im 16. Jahrh<strong>und</strong>ert begonnen <strong>und</strong><br />

dauert bis heute an. Die Geschichtsquellen erwähnen<br />

große Waldkomplexe sogar in diesen Gebieten der Ukra?<br />

ina, welche jetzt waldarm sind. Der „Große Wald"<br />

(Welykyj Luh) im Saporoger <strong>Land</strong>e, der „Schwarze Wald"<br />

an den Quellen des InhüJ, die großen Wälder des Pob<br />

täwa? <strong>und</strong> Chärkiw^Gebietes, die Derewlanschen Wald?<br />

Wildnisse, die ungeheuren Wälder am Buh, Wysslok, ^im<br />

Rostotsche, alle sind entweder ganz von der Erdober*<br />

fläche verschw<strong>und</strong>en oder haben sich in elende<br />

reste verwandelt, welche jeden Augenblick der mensch*<br />

liehen Habgier zum endgültigen Opfer fallen können. Eine<br />

Unzahl von geographischen Namen weisen in Gegenden,<br />

welche heute beinahe vollkommen waldlos sind, auf ehe?<br />

malige Wälder hin. Die uralten, dicken Eichenstämme<br />

die<br />

finden sich in Betten der Flüsse, welche heutzutage nur<br />

das waldlose Steppengebiet durchmessen. In fünf Jahr*<br />

zehnten, in der zweiten Hälfte des 19. Jahrh<strong>und</strong>erts ist<br />

die Waldfläche des Gouvernements Charkiw von 10,9 ''/o<br />

auf 8,5 Vo zurückgegangen in Poltäwa von 13 '^/o<br />

auf 4,7 ^h,<br />

in Tschernyhiw von 17,1 % auf 15 ^/o. Die eingehenden<br />

Bodenuntersuchungen haben erwiesen, daß die Wald*<br />

fläche des Kreises Poltäwa ursprünglich 34 "/o betrug<br />

(heute 7°/o), des Kreises Römny 28 «/o (heute 9°/o), des

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