Ukraina, Land und Volk ; eine gemeinfassliche Landeskunde

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weniger unterscheidet als Deutschlands Klima von dem*
jenigen Englands oder Frankreichs. Eine wichtige Wind#
scheide (Wojejkows große Achse des Kontinents) durchs
zieht Ukraina im Winter von Ost nach West und unter*
wirft die ganze Südukraina der Herrschaft der Ostwinde.
Der WiTiter ist in der Ukraina streng kontinental, mit
30 Grad Frösten, aber nicht mit halbpolarem Charakter
des russischen oder mit mitteleuropäischem des polni?
sehen Winters. Die trockenen Ost? und Südostwinde
lassen besonders in der Südukraina die von feuchten
Südwinden des Pontus hervorgebrachte Schneedecke
niemals bedeutend werden und bringen sie im Frühling
rasch zum Verschwinden. Die Temperaturkurve steigt
im Frühling sehr rasch. Der Sommer Ukrainas ist konti?
nental heiß und trotz vorherrschender atlantischer West?
winde und der ausreichenden Niederschlagsmenge nicht
schwül, der Herbst schön und trocken.
Das Klima Ukrainas ist also das pontische Konti*
nentalklima. Gegen Westen geht es an der Grenze Po#
lens in das mitteleuropäische Klimagebiet, an der Grenze
Weiß? und Großrußlands in das osteuropäische Konti?
nentalklima, an der Ostgrenze in das aralokaspische
Trockenklima über. Die südlichen Grenzgebiete Ukrai*
nas bilden gleich denjenigen Frankreichs den Übergang
zum Mittelmeerklima.
Pflanzengeographisch beruht die Sonderstellung
Ukrainas darauf, daß sie das ganze Gebiet der echten
pontischen Wiesensteppen und ihrer Übergangsgebiete
in die nords und mitteleuropäische Waldzone beinahe
zur Gänze umfaßt, östlich des Don beginnen bereits
die Steppen und Wüstensteppen des kaspischen Gebie*
tes. Die Ukraina ist mithin das einzige Land Europas
mit vorwiegendem Steppencharakter. Dieser Umstand
ist auch hier geographisch wichtig und macht Ukraina