Ukraina, Land und Volk ; eine gemeinfassliche Landeskunde

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Kaukasusvorberge die Vorposten der ukrainischen Sied*
lungen bis zum Kaspischen Meere vorgeschoben. Und
die ehemals wildfremden, feindlichen Gebirgswelten
haben ihre Tore der ukrainischen Kolonisation geöffnet.
Das Jailagebirge der Krym ist im Vergleich mit den
Karpathen ein kleines Gebirgssystem, kaum 150 km lang
und 35 km breit. Es liegt in drei parallelen, durch Längs*
täler geschiedenen Gebirgszügen längs des südösthchen
Ufers der Halbinsel. Die Nordabhänge aller Gebirgs*
rücken sind sanft geböscht, die südlichen steil.
Die süd*
liehe Hauptkette übersteigt in ihren Gipfeln Tschatyr«
dagh, Roman*chosch, DemirsKapu 1500 m Höhe. Dieser
gegen das Meer in steilen Abstürzen abfallende Haupt*
kämm ist oben flach und steinig, mit Karsttrichtern be*
sät, er trägt den Namen Jaila und dient als magere Berg*
weide. Tiefe Schluchten durchschneiden die rauhe Hoch*
fläche und teilen sie in einzelne Tafelberge.
Das Gebirge der Krym ist ebenso wie die Karpathen
ein Faltengebirge. Es besteht aus Jura, Kreide und Mio*
zänschichten. Die großen Kalkklötze des Jura, welche
weicheren Schiefern und Tonen aufliegen, bilden den
Hauptkamm des Gebirges. Außer Trichtern finden wir
im Kalkgebirge der Jaila Karrenbildungen und zahlreiche
Höhlen.
Sehr malerisch ist der großartige Steilabfall der Jaila*
hauptkette zum Meere. Hier ist in großen Brüchen der
ganze südliche Teil des Gebirges abgesunken und die
Widerstandsfähigkeit der hier auftretenden Eruptivge*
steine hat eine Küstengebirgslandschaft von großer
Schönheit geschaffen. Durch den Gebirgswall vor nörd*
liehen Winden geschützt, hat sich hier am südlichen Ge*
birgsfuße eine Flora von mediterranem Charakter ent*
wickeln können, sonst bedecken stellenweise schöne
Laubwälder die Abhänge des Gebirges.