Ukraina, Land und Volk ; eine gemeinfassliche Landeskunde

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Konflikte zwischen den ehemaligen Herrschern und den
ehemahgen Untertanen hervor.
Die russischen historischspolitischen Traditionen sind
ebenso verschieden und den ukrainischen entgegenge*
setzt wie die polnischen, aber in einer anderen Rieh?
tung.
Der moskowitische Staat bildete sich aus den Teib
fürstentümern, welche die alte Kyjiwer Dynastie unter
den nördlichen Ostslawenstämmen und finnischen Völker*
Schäften gegründet hat. Durch die Mischung der Slawen
und Finnen entstand die Grundlage der heutigen russi*
sehen oder großrussischen (moskowitischen) Nation. Von
der Dynastie kam der Name russisch. Aber der Staat
war in Wirklichkeit moskowitisch, denn das moskowiti*
sehe Volk gab diesem Staat einen Inhalt, der vollkom*
men verschieden war von dem Inhalt des alten Kyjiwer
Reiches.
Bereits im 12. Jahrhundert beobachten wir, wie
das moskowitische Volk für seinen Staat Zentralisierung
und absolute Fürstenmacht anstrebt. Es hilft dem Für?
sten,
keit
die Bedeutung des Bojarenadels und der Geistlich?
zu untergraben und eine absolute oder gar despoti?
sehe Macht im Staate zu erlangen. Nicht Gleichberechti?
gung und Freiheit aller Bürger wie bei den Ukrainern,
oder einzelner Stände wie bei den Polen, sondern die
despotische Autorität des Großfürsten (später Zaren)
ist die Grundlage der historisch?politischen Tradition des
russischen Volkes. Die absolute Gewalt des Herrschers,
dieses immerwährende Schreckbild für die Polen und
Ukrainer, wird zu einem nationalen Heiligtum der Rus?
sen und verhilft ihnen zur Errichtung eines Riesenreiches,
welches Polen und Ukraina verschlingt.
Für einen Ver?
gleich der drei Nachbarnationen eignet sich am besten
die zweite Hälfte des 16. Jahrhunderts. In derselben Zeit,
als in der Ukraina die radikabdemokratische Kosaken?
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