Ukraina, Land und Volk ; eine gemeinfassliche Landeskunde

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Von dem großen Einzugsgebiete der Donau liegen
im ukrainischen Territorium nur die karpathischen Quelb
gebiete der Theiß, des Ssereth und des Prut. Die Theiß
entspringt in zwei Quellflüssen am Sswydowezj und an
der Tschornohora und sammelt alle Flüsse des an Ungarn
gehörigen ukrainischen Territoriums: links die Wyschewa
und Isa, rechts den Torezj, Talabor, die Welyka Rikä,
Berzäwa und Bödrotschka, welche aus fünf Quellflüssen
(Latöryzja, Uz, Laborezj, Tepla und Ondäwa) besteht.
Alle diese Flüsse des ungarisch^ukrainischen Gebirgs^
landes bahnen sich in tiefen, malerischen Durchbruchs
tälern den schwierigen Weg durch waldbedeckte Gebirgs^
ketten. Unzählige Flöße tragen die Stämme der gefälb
ten Karpathenriesen in die waldlosen Ebenen Ungarns.
Hier verlieren auch die Flüsse auf einmal ihren Gebirgs?
Charakter; ihre Strömung wird träge, ihr Wasser trübe,
ihre
Ufer sumpfig.
Vom Ssereth und seinen Zuflüssen Ssotschawa und
Moldäwa gehören nur die Quellgebiete zum ukrainischen
Nationalterritorium. Vom Prutgebiet liegt dafür ein
bedeutender Teil darin. Der Prutfluß entspringt an der
Howerla, wo er an ihren Karwänden einen schönen
Wasserfall bildet. Darauf fließt er in einem malerischen
Durchbruchtale gegen Norden, bildet noch einen Wasser^
fall bei Jaremtsche und verläßt gleich darauf das Ge?
birge, um sich in dem vorkarpathischen Hügellande mit
dem reißenden Tscheremosch zu vereinigen, welcher
ebenfalls in zwei Quellflüssen an den Abhängen der
Schwarzen Berge entspringt und in einem tief einge*
schnittenen Mäandertale das schöne Huzulenland durch?
strömt. Im Karpathenvorlande besitzt der Prut ein brei*
tes, flaches, stellenweise von Sumpfwiesen eingenommen
nes Tal. Der Fluß schlängelt sich in unzähligen Win?
düngen das breite Tal hinab, bildet Seitenarme und Alt?