Ukraina, Land und Volk ; eine gemeinfassliche Landeskunde

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rungen sind auch an die Jahreszeiten gebunden. Den
niedrigsten Wasserstand hat das Schwarze Meer im Fe?
bruar, wo das Einzugsgebiet mit Schnee bedeckt ist, den
höchsten im Mai und Juni, infolge der Schneeschmelze
und Frühsommerregen. Diese Schwankungen haben in?
des nur einen Spielraum von 25 cm. Auch die Strömun*
gen des Schwarzen Meeres sind wegen seiner Abge?
schlossenheit unbedeutend. Abgesehen von lokalen Strö?
mungen, welche durch Winde veranlaßt werden, kennen
wir nur eine größere, an sich schwache Strömung, welche
das pontische Becken in der dem Uhrzeiger entgegen?
gesetzten Richtung umkreist und auf die zyklonale Luft?
bewegung zurückzuführen ist. Dieselben Verhältnisse
herrschen im kleinen auf dem Asowschen Meere und
spiegeln sich in der Richtung der Küstennehrungen wider.
Trotz seiner mit Schwefelwasserstoff vergifteten
Tiefenregion besitzt das Schwarze Meer in seinen
Oberflächenschichten ein reiches Pflanzen? und Tier?
leben. Ungeheure Schwärme von allerhand Fischen:
Störe, Hausen, Sterlets, „Kephal", „Bytschok", „Balamut"
die Lymane der Flußmün^
kommen an die Küste und in
düngen. Daher ist die pontische Fischerei seit Jahrtau?
senden bedeutend. Wichtig ist auch die Salzgewinnung
aus Lymanen und Salzseen. Vor dem Eisenbahnzeitalter
hat der Fisch? und Salzreichtum des Schwarzen Meeres
in der Ukraina einen besonderen Handelsfuhrmannstand
entstehen lassen, die sogenannten Tschumaky, welche in
ganzen Ochsenwagenkarawanen an das pontische Ge?
Stade kamen, um getrocknete Fische und Salz für Ge?
treide einzutauschen.
Die ukrainische Küste des Schwarzen Meeres beginnt
am Donaudelta und endigt an den westlichen Ausläufern
des Kaukasus. Der größere Teil ist Flachküste, der klei?
nere Steilküste.