Ukraina, Land und Volk ; eine gemeinfassliche Landeskunde

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schrumpfte dieses Mittelmeer zusammen und löste sich
in einzelne Seebecken auf. Das pontische Becken trat
erst in
der späteren Diluvialzeit durch große junge Eins
brüche mit dem Mittelländischen Meere in Verbindung.
Mit dieser Entstehungsgeschichte steht die heutige
Morphologie des Pontus in vollem Einklang. Der nörd?
liehe Teil bis zur Verbindungslinie zwischen dem Balkan
und Jailagebirge ist eine Flachsee mit weniger als 200 m
Tiefe, die sogenannte Bucht von Odessa ist kaum 50 m
tief, das gegen Nordosten vorspringende Asowsche
Meer kaum 15 m. Aber knapp an der Südgrenze des
hiesigen zerbrochenen Faltungsgebirgsbogens fällt der
Boden des Schwarzen Meeres schnell zu großen Tiefen
(1500 m) ab, um dann, nun flacher abfallend, in der Mitte
des ovalen Hauptbeckens des Pontus die Tiefe von
2245 m zu erreichen.
Der Salzgehalt des Schwarzen Meeres ist viel kleiner
als der ozeanische oder gar der mittelmeerische. Das
Meer ist verhältnismäßig klein und erhält von den vielen
und großen Flüssen seines Einzugsgebietes sehr viel Süß#
Wasser, während der Zufluß von Salzwasser aus dem
Mittelmeer durch die seichten Meerengen nicht groß sein
kann. Der Salzgehalt ist im Mittel 8^, nur in großen
Tiefen 2'2%. Die ausgesüßte Oberflächenschichte weist
kaum l'5Vo Salzgehalt auf, das Asowsche Meer kaum
1%. Das salzarme, aber luftreiche Oberflächenwasser
kann infolge der größeren Dichtigkeit der unteren Was*
serschichten nicht tief sinken, und die geringfügige Ven?
tilation bringt es mit sich, daß die Gewässer des Schwär*
zen Meeres unterhalb 230 m Tiefe mit Schwefelwasser*
Stoff gesättigt sind und jede Möglichkeit des organischen
Lebens in der Tiefsee ausschließen.
Trotzdem zeichnet sich das Schwarze Meer durch
schöne blaugrüne Farbe und durch große Durchsichtig*