Ukraina, Land und Volk ; eine gemeinfassliche Landeskunde

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erreicht 23.000 km^ die jährliche Produktion (1911) be^
trägt 203 Millionen Meterzentner, d. h. 70 % der Gesamt*
Produktion an Kohle des gesamten russischen Imperiums.
Dabei ist das Kohlengebiet am Donezj sehr reich an
Anthrazit. 1911 wurden hier rund 31 Millionen Meter?
Zentner Anthrazit gewonnen (98,5 % der russischen Ge*
Samtproduktion). Zur Koksgewinnung eignet sich in
Rußland fast nur die donezjsche Kohle. 1911 wurden im
Donezj gebiete 33,7 Millionen Meterzentner Koks gewon?
nen, in allen übrigen Kohlengebieten des russischen
Imperiums kaum 13.600 q.
Aus diesen Zahlen ersehen wir deutlich, daß die
Ukraina, trotz ihres im allgemeinen agrarischen Charak*
ters, über große Vorräte an Kohle, diesem heutzutage
unentbehrlichen Hilfsmittel der modernen Industrie, ver*
fügt.
Die Ukraina nimmt zwar in der Kohlenproduktion
der Erde erst die siebente Stelle ein (nach den Vereinig?
ten Staaten, Großbritannien, Deutschland, Österreich?
Ungarn, Frankreich und Belgien), ist aber nichtsdesto?
weniger ein nicht zu verachtendes Produktionsgebiet.
Wenn man den niedrigen Zustand der materiellen
Kultur in Rußland überhaupt, die Jugendlichkeit des
ukrainischen Kohlenbergbaues, die zentripetale Eisenbahn?
tarifpolitik der russischen Regierung berücksichtigt, muß
man zur Einsicht kommen, daß in günstigeren Verhält?
nissen des ukrainischen Kohlenbergbaues eine glänzende
Zukunft wartet.
Die Braunkohlenlager der Ukraina sind noch
wenig erforscht und an sich viel unbedeutender als die
Steinkohlenlager. Ein bis 5000 km^ großes Braunkohlen?
feld ist an die Tertiärschichten der Dniproplatte gebun?
den (Kyjiw?Je};yssaweter Kohlengebiet). Gegen Ende
des verflossenen Jahrhunderts wurden hier (Katerynöpil,
2urawka) im jährlichen Durchschnitt 82.000 q Braunhole