Ukraina, Land und Volk ; eine gemeinfassliche Landeskunde

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Das Angeführte genügt, um zu beweisen, daß die
russischen Kultureinflüsse für das ukrainische Volk ver*
hängnisvoll sind.
Die harte, starre, materialistische Eigen?
art des russischen Volkes wird es ohne jeden Zweifel
die Sturms und Drangperiode der heutigen russischen
Kultur überleben lassen und einer schönen Zukunft zu?
führen. Aber für das ukrainische Volk mit seiner gefühb
vollen, weichen Eigenart wäre die Annahme der russi?
sehen Kultur ein tödliches Gift.
Wenn auch das ukraini?
sehe Volk dieses Experiment überleben möchte, was nicht
wahrscheinlich ist, so würde es auf immer ein elendes
Anhängsel der russischen Nation bleiben.
Und obendrein ist ein solches Experiment ganz un?
nötig. Entweder sagen wir ausdrücklich: Wir sind Ukra?
iner, ein selbständiges und von den Russen verschiedenes
Volk, und dann bauen wir unsere Kultur ganz selbständig
aus. Oder sagen wir: Wir sind „Kleinrussen", einer der
drei Stämme der großen russischen Nation und seiner
hohen Kultur. Und dann können wir ganz getrost uns auf
den weltberühmten ukrainischen Ofen niederlegen. Denn
dann zahlt es sich nicht aus, sogar an der Entwicklung
unserer Sprache zu arbeiten. Eine dritte Eventualität
gibt
es nicht.
Jetzt ist indes die erstere Ansicht unter der ukraini?
sehen IntelUgenz allgemein vorherrschend und nur dem
starken Einfluß der russischen Schulen und der russischen
Städte, nicht aber einer ideellen Überzeugung muß man
den Umstand zuschreiben, daß viele intelligente Ukrainer
in Rußland von der russischen Kultur durchdrungen sind.
Wie viel niedriger stehen diese Gebildeten als der ukra*
inische Bauer, welcher sogar an den Gestaden des Stillen
Ozeans seine eigenartige ukrainische Volkskultur nicht
mit der russischen vertauscht und sich bei den Russen
die verachtungsvolle, aber in unseren Augen sehr aner*