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Ukraina, Land und Volk ; eine gemeinfassliche Landeskunde

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führte sogar zu <strong>eine</strong>r neuen Staatsbildung, erschöpfte<br />

jedoch die Kräfte der Nation <strong>und</strong> nahm ein tragisches<br />

Ende.<br />

Der fortwährende Kriegszustand an der Tataren?<br />

grenze nötigte die dortige ukrainische Bevölkerung zu<br />

<strong>eine</strong>r immerwährenden Kampfbereitschaft.<br />

Diese bewaff*<br />

nete Grenzbevölkerung führte ein gefährliches Leben,<br />

aber die an allen Naturschätzen reiche Grenzwüstenei<br />

lag ihr offen <strong>und</strong> die lästigen polnischen Staatsbehörden<br />

wagten es nicht, in diese gefährlichen Gegenden vorzu?<br />

dringen. Diese bewaffneten Ackerbauer, Jäger, Fischer<br />

führten ein freies Leben <strong>und</strong> nannten sich Kosaken, das<br />

heißt freie Krieger.<br />

Im 16. Jahrh<strong>und</strong>ert entstand nun unter diesen ukraini?<br />

sehen Kosaken <strong>eine</strong> militärstaatliche Organisation, web<br />

che ihren Mittelpunkt in <strong>eine</strong>r stark befestigten Stellung<br />

unterhalb der Stromschnellen des Dnipro (Saporoger<br />

Ssjitsch) hatte. Der saporogische Kriegerstaat, von eini*<br />

gen mit <strong>eine</strong>m geistlichen Ritterorden (wegen des obli*<br />

gaten Zölibats <strong>und</strong> der Kämpfe mit den Ungläubigen),<br />

von anderen mit <strong>eine</strong>r kommunistischen Republik ver^s<br />

ghchen, zeigt uns am besten, wohin der ukrainische poli?<br />

tische Gedanke immer strebte. In der saporogischen<br />

Organisation herrschte vor allem die unbegrenzte Gleich?<br />

heit aller Bürger in allen politischen <strong>und</strong> sozialen Rech?<br />

ten. In den Händen der Generalversammlung aller Sapo?<br />

roger ruhte die ganze Macht. Die gewählten Beamten,<br />

zugleich Offiziere des Heeres, führten deren Beschlüsse<br />

aus. Die Freiheit des einzelnen war sehr groß, mußte sich<br />

aber dem Willen der Gemeinschaft unterordnen, <strong>und</strong><br />

wenn die Generalversammlung für die Kriegszeit die<br />

unumschränkte diktatorische Gewalt in die Hand des<br />

höchsten Beamten, des Hetmans, legte, so bekam der?<br />

selbe <strong>eine</strong> Machtvollkommenheit, mit welcher die Macht<br />

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