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(Heraklit) (1943) 2. Logik. Heraklits Lehre vom ... - gesamtausgabe

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§ 5. Exposition zu Aufgehen und Untergehen 115<br />

>Logischelogisch< ist. Die<br />

Anrufung des >Logischen< als der Instanz des Verbindlichen ist<br />

überall das Zeichen des gedankenlosen Denkens. Der spezifisch<br />

>ungebildete< Mensch zeigt eine besondere Vorliebe für den<br />

Gebrauch des Ausdrucks >logischungebildete< Mensch<br />

ist derjenige, der sich von der Sache, um die es sich handelt,<br />

kein Bild machen kann und dessen unkundig ist, wie ein Verhältnis<br />

zu den Sachen aussieht und wie dieses Verhältnis stets<br />

neu errungen werden muß und einzig in der Aussprache über<br />

die Sache aus der Sache errungen werden kann. Die beliebte<br />

Redensart >das ist logisch< ist meistens das Kennzeichen einer<br />

Unkenntnis der Sachen. >Logisch< denken, >das Logische< befolgen<br />

enthält noch keine Gewähr für das Wahre. Auch das<br />

>Unlogische< kann das Wahre in sich bergen. >Das Logische<<br />

mag der Norm des Denkens gemäß sein, aber dieses Normale<br />

und in solchem Sinne übliche und Gewöhnliche kann sich niemals<br />

zur Instanz des Wahren erheben.<br />

Die Aussage: >das Lichte ist das Dunkle< bedeutet unter der<br />

Berufung auf den Götzen, der >das Logische< heißt, soviel wie<br />

>A ist das Gegenteil von Aunlogischunlogisch< ist der Satz »das Aufgehen ist das Untergehen«.<br />

Wäre >das Logische< schon das Wahre, wäre >das Unlogische<<br />

schon >das Falschelogisch< denkenden Verstandes<br />

vermag jedoch über den Spruch des <strong>Heraklit</strong> überhaupt nicht<br />

zu entscheiden, weil es sich bei seiner Berufung auf die Instanz<br />

des Logischen und durch diese Berufung von der Möglichkeit<br />

einer Entscheidung ausschließt, weil das Denken im vorhinein<br />

darauf verzichtet, das Gesagte selbst sich erst vor den Wesensblick<br />

zu bringen. Der Entscheid des gewöhnlichen Denkens<br />

über den Spruch des Denkers ist noch wesentlich gewagter als<br />

das Urteil des Farbenblinden über die Farben. Das gewöhn-

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