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(Heraklit) (1943) 2. Logik. Heraklits Lehre vom ... - gesamtausgabe

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276 <strong>Heraklit</strong>s <strong>Lehre</strong> <strong>vom</strong> Logos<br />

tige bleibt. Die Gegenwart dieses Gegenwärtigen hängt nicht<br />

davon ab, ob wir, ob einzelne von uns und diese gelegentlich<br />

oder ob überhaupt ein Mensch von der Gegenwart der Geschich_<br />

te eine Kenntnis nehme oder nicht. Wohl dagegen hängt die<br />

Tragkraft und Tragweite unseres Wissens und Wissenkönnens<br />

davon ab, ob das in der Geschichte Gegenwärtige uns noch entgegenkommt<br />

oder sich uns bereits entzieht. Die Tragkraft und<br />

die Tragweite unseres Wissens <strong>vom</strong> Wahren ist vielleicht nur<br />

ein unscheinbarer und dennoch ein eingefügter notwendiger<br />

Stein oder Balken im Bogen der Brücke in die Zukunft. Wie es<br />

mit der Metaphysik und ihrem Wesenskern, d. h. mit der ><strong>Logik</strong><<br />

und mit dem von dieser gedachten A6yo~ steht, das ist nur<br />

eine andere Form der Frage nach dem, was die Metaphysik<br />

fragt, indem sie das eine fragt, was das Seiende sei. Die Frage,<br />

was das Seiende sei, blickt hinaus zum Sein, damit dieses die<br />

Antwort gebe. Wie es mit dem Sein selbst aber stehe, wie es<br />

wese und in seiner Wahrheit ;walte, fragt die Metaphysik nicht<br />

und nie, weil sie diese Frage nicht fragen kann und nicht zu fragen<br />

braucht, um Metaphysik zu bleiben. Die Frage nach dem<br />

Sein selbst, wogegen könnte sie das Sein noch abheben, es sei<br />

denn gegen das Nichtsein. Die Frage nach dem Sein selbst ist zugleich<br />

die Frage nach dem Nichtsein und nach dem Nichts. Die<br />

Frage nach dem Sein selbst und nach dem Nichts reicht allerdings<br />

unendlich tiefer, d. h. in wesensmäßig andere Bereiche,<br />

als die Frage nach »Sein oder Nichtsein«, wie man sie sonst<br />

kennt und im Anschluß an das Wort aus Shakespeares Hamlet<br />

gewöhnlich versteht, insofern man Sein oder Nichtsein nur auf<br />

den Fortbestand oder die Vernichtung des menschlichen Lebens<br />

bezieht.<br />

Wir fragen jetzt, ob in der Metaphysik das ursprüngliche<br />

Wesen des A6yo~ ans Licht gekommen sei oder nicht. WaruIll<br />

fragen wir so? Von außen gesehen zunächst deshalb, weil vor<br />

dem Beginn der Metaphysik der A6yo~ in anderer Weise erfahren<br />

und gedacht worden ist. Daß dies zutrifft, bleibt vorerst<br />

und inmitten der ungeschwächten Herrschaft des metaphysi-

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