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(Heraklit) (1943) 2. Logik. Heraklits Lehre vom ... - gesamtausgabe

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294 <strong>Heraklit</strong>s <strong>Lehre</strong> <strong>vom</strong> Logos<br />

kens, die jetzt gestreiften Verhältnisse in einem noch seltsam<br />

verhüllten Spiel gewesen sein. Für uns Spätere ist dies die<br />

Mahnung, daran zu denken, daß wohl auch schon für die<br />

ersten Denker und gerade für sie das Sagen <strong>vom</strong> Sein voller<br />

Rätsel war. Hieraus entnehmen wir den Wink, beim Durchdenken<br />

dessen, was die frühen Denker sagen, eher und strenger<br />

noch als bisher auf ihren Weg zu achten und damit auf<br />

den Bezug zum Sein und nur aus dem Bezug her auf dieses.)<br />

Das Sammeln und Lesen mag nach der Art, wie es sich uns<br />

unmittelbar zeigte, eine menschliche Tätigkeit sein. Darin liegt<br />

zunächst nur dies, daß die menschliche Tätigkeit eine Weise<br />

des Menschseins ist, welches Sein doch dem Menschen verschlossen<br />

bliebe, vermöchte er nicht überhaupt >Sein< zu denken<br />

und zu erfahren. Das, was sich uns an Zügen des Menschseins<br />

bekundet, braucht nicht notwendig in dem, worin es sich<br />

bekundet, auch seinen Wesensursprung zu haben. Hieraus ergibt<br />

sich wenigstens die Möglichkeit, daß das Wesen des Sammelns<br />

und Lesens uns zwar an unserer Tätigkeit zunächst erfahrbar<br />

wird, aber gleichwohl anderswoher entspringt und<br />

anderswohin gebunden und gefügt ist. Eine solche Bindung<br />

kündigt sich im Fragment 50 an. Wir folgen daher dem Fragment<br />

50 und achten darauf, daß hier <strong>Heraklit</strong> den Bezug des<br />

Menschen zu dem Aoyor; eigens bestimmt, und zwar als 0IlOAO­<br />

YELV. Hieraus ergibt sich das Entscheidende: der Mensch selbst<br />

muß in sich ein AEYELV und einen l..6yor; haben, ein Lesen und<br />

Sammeln, das sich auf die Lese und die Versammlung, die das<br />

Wesen des Seins ausmacht, gesammelt hat. Sollt&'fiun aber,<br />

was kaum zu bezweifeln ist, der Bezug des Menschen zu dem<br />

Aoyor;, also zum Sein des Seienden, der höchstmögliche Bezug<br />

sein, worin alle anderen menschlichen Beziehungen zu Menschen<br />

und Dingen gründen, dann müßte dieser Bezug, das<br />

0IlOAOYELV, das Wesen des Menschen tragen. Der Mensch selbst<br />

muß dann als der Seiende, der er ist, im Kern seines Wesens<br />

einen l..6yor; >habendie Beziehung< auf<br />

>den Aoyor;< im Sinne des Seins des Seienden ist.

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