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(Heraklit) (1943) 2. Logik. Heraklits Lehre vom ... - gesamtausgabe

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322 <strong>Heraklit</strong>s <strong>Lehre</strong> <strong>vom</strong> Logos<br />

tagtäglich treffe, sei ihm fremd und unvertraut? Im Alltäg_<br />

lichen und alltagsweise Begegnenden kennt der Mensch sich<br />

doch aus. Darin ist er so eingewöhnt, daß es ihm das Gewöhn_<br />

liche ist. Inwiefern kann dieses Vertraute und Gewohnte ungewohnt<br />

und befremdlich sein, so daß es zugunsten des Gewohnten<br />

übergangen wird? Wo und wie soll dann überhaupt<br />

noch ein Gewohntes gegeben sein, wenn das tagtäglich Begegnende<br />

ungewohnt und fremd ist? Das Seiende, die Dinge und<br />

Menschen der nächsten und femen Umgebung, sind für den<br />

Menschen das Seiende. Gewiß, aber das Seiende, das dergestalt<br />

>istist< - hinsichtlich<br />

des Seins. Genug, daß das Seiende selbst sich zeigt und daß<br />

solches bleibt; das genügt dem Menschen, um innerhalb des<br />

Seienden zu wirken und zu handeln, um die Dinge vorwärts zu<br />

bringen und je nach Bedarf einzurichten. Daß das Seiende >ist<<br />

und als das Seiende, das >istdas schlechte Wetter<<br />

genügt. Das >ist< kümmert uns gar nicht; auch nicht, wenn wir<br />

es erfahren und sehen: das Wetter ist gut. Gutes oder schlechtes<br />

Wetter - wohl, aber das >istist< bleibt doch ein Name des Seins.<br />

Das Sein des Seienden, das, was alles und jegliches Seiende<br />

dahin versammelt und darin aufbewahrt hält, daß es ist und<br />

so und so ist, Ö A6yor;, wird daher im ersten Teil des Spruches<br />

als das genannt, womit die Menschen sich auseinanderbringen,<br />

was ihnen abwesend ist. Weil alltäglich der Bezug zum A6yor;,<br />

zum Sein, dergestalt waltet, weil das Sein selbst gleichsam<br />

weg ist, deshalb sind die Menschen, wie der zweite Teil des<br />

Spruches sagt, dem Seienden in seinem Sein auch entfremdet.<br />

Gleichwohl sagt der Spruch im Beginn, die Menschen seien<br />

dem A6yor; l-luÄw"'CU Ih'l']VEXWr; (am meisten austragsam) unausgesetzt<br />

zugekehrt.

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