05.11.2013 Aufrufe

(Heraklit) (1943) 2. Logik. Heraklits Lehre vom ... - gesamtausgabe

(Heraklit) (1943) 2. Logik. Heraklits Lehre vom ... - gesamtausgabe

(Heraklit) (1943) 2. Logik. Heraklits Lehre vom ... - gesamtausgabe

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Der Anfang des abendländischen Denkens<br />

>Stellen< aus der Schrift des <strong>Heraklit</strong> an. Diese zitierten Stellen<br />

sind die uns erhaltenen Bruchstücke. Sie bestehen bald aus<br />

mehreren Sätzen, bald nur aus einem einzigen, zuweilen sind<br />

es auch nur Satzfetzen und einzelne Wörter. Da nun die jeweilige<br />

Wahl der bei den genannten Autoren zitierten Stellen<br />

aus dem Gedankengang des späteren Denkers oder Schriftstellers<br />

bestimmt wird, können wir durch genauere Betrachtung<br />

des Fundortes in den späteren Schriften stets nur denjenigen<br />

Zusammenhang ausmachen, in den das Zitat eingerückt,<br />

nicht aber denjenigen, aus dem es herausgerissen wurde.<br />

Die Zitate überliefern uns das Wesentliche gerade nicht, nämlich<br />

die maßgebende und alles gliedernde Einheit des inneren<br />

Baus der Schrift des <strong>Heraklit</strong>. Nur im ständigen Hinblick auf<br />

die Einheit ihres Baus ließe sich dartun, wohin jeweils das einzelne<br />

Bruchstück gehört; nur durch eine solche Einordnung<br />

könnten die verstreuten und heimatlosen Stücke unter sich in<br />

den ihnen eigenen und sie tragenden Zusammenhang zurückgebracht<br />

werden.<br />

In der neueren Zeit hat man begonnen, die Bruchstücke zu<br />

sammeln. Wir kennen heute ungefähr einhundertunddreißig<br />

Fragmente. Sollen sie nur in einem wirren Haufen daliegen,<br />

oder können sie geordnet werden? Bei dieser Anzahl und vor<br />

allem beim Gewicht des Inhalts vieler Bruchstücke erwacht die<br />

Hoffnung, aus den übriggebliebenen Trümmern das Ganze<br />

wieder zusammenzusetzen wie aus den Scherben eine griechische<br />

Schale oder Vase. Aber so einfach liegen die Dinge bei den<br />

Fragmenten des <strong>Heraklit</strong> nicht. Die Scherben einer Schale<br />

finden wir an einer FundsteIle zusammen; außerdem und vor<br />

allem aber besitzen wir andere gut und vollständig erhaltene<br />

Schalen. <strong>Heraklit</strong>s Schrift besteht jedoch nur ein einziges MaL<br />

Hier gibt es kein mögliches Vergleichsobjekt. Also ist jeder<br />

Versuch, aus den vorhandenen Bruchstücken das Ganze za<br />

rekonstruieren, dem Belieben anheimgegeben .. Wir können<br />

daher dieses aussichtslose Geschäft der Rekonstruktion de ..<br />

>philologischen Forschung< überlassen. Wir fragen nur nacb

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!