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(Heraklit) (1943) 2. Logik. Heraklits Lehre vom ... - gesamtausgabe

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§ 1. Zwei Geschichten über <strong>Heraklit</strong> 15<br />

ßen sich dort die Götter geradezu von jedem beliebigen in<br />

jeder Verfassung antreffen.<br />

Wir werden im folgenden damuf achten müssen, ob und in<br />

welchem Sinne das Denken <strong>Heraklit</strong>s stets aus der Nähe zu<br />

einem Spiel bestimmt ist, ob sich ihm gar das im denkerischen<br />

Denken Zu-denkende als so etwas wie ein Spiel enthüllt.<br />

b) Das Wort <strong>Heraklit</strong>s im Schutze der Artemis<br />

Beide Geschichten über <strong>Heraklit</strong> zeigen, wenngleich in verschiedener<br />

Weise und Deutlichkeit, daß im Denken des Denkers<br />

eine Nähe der Götter waltet. Man könnte dies, falls man<br />

je darauf achtete, nach späteren Vorstellungen der Metaphysik<br />

sich leicht erklären durch den Hinweis, daß eben im denkerischen<br />

Denken, wo das Ganze der Welt vorgestellt wird, notwendig<br />

auch der allgemeine Weltgrund, d. h. das Göttliche, in<br />

einem weiten und unbestimmten Sinne, mit vorgestellt werde.<br />

Man kann ja auch leicht nachweisen, wie in aller Metaphysik<br />

von Platon bis Nietzsche ein theologisches Moment vorherrscht,<br />

weil als allgemeine Weltursache >das Göttliche< gedacht ist.<br />

Hierin liegt auch der Grund für einen weittragenden Vorgang<br />

innerhalb der abendländischen Geschichte. Wir denken an das<br />

wechselweise Verhältnis zwischen der Metaphysik und dem<br />

Christentum.<br />

Allein, wir tun gut daran, schon zu Beginn dieser Vorlesung<br />

alle theologischen Deutungen aus dem anfänglichen Denken<br />

fernzuhalten und somit auch die Meinung, bereits in ihrem Beginn<br />

sei die Philosophie durch die Theologie bestimmt. Denn die<br />

Götter und das Göttliche des Griechentums eignen sich nicht<br />

für eine Theologie, auch dann nicht, wenn wir diesen Titel sehr<br />

weit fassen und darunter nicht nur die rationale Erklärung<br />

und Ordnung des Lehrgehaltes einer vorgegebenen >Religion<<br />

verstehen. Es gibt überhaupt keine griechische >Religion

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