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(Heraklit) (1943) 2. Logik. Heraklits Lehre vom ... - gesamtausgabe

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§ 5. Drei Wege zur Frage: Was ist der A6yoS? 291<br />

Wir dürften freilich bei der Gelegenheit solcher Besinnungen<br />

auch leicht erkennen, daß die Meinungen darüber, was in<br />

den Kunstsammlungen das eigentlich Zu-wahrende sei, weit<br />

auseinandergehen und vielleicht in einer noch nie eingestandenen<br />

Rat-losigkeit enden, da vermutlich die geschichtlichen<br />

Völker ohne Rat sind über das Wesen und die Grenzen des<br />

Wahrens und des Bildens und des Wechselbezugs beider. Es<br />

ist hier nicht die Gelegenheit, darüber ~eitere Erörterungen<br />

anzustellen. Wir sollen nur das Augenmerk darauf richten,<br />

daß das bloße Sammeln, der sogenannte museale Betrieb, ohne<br />

die Gesammeltheit des geschichtlichen Menschen auf die innere<br />

Versammlung und Wahrung seines Wesens kein wahrhaftes<br />

Sammeln ist, daß somit das Wesen des Sammelns keineswegs<br />

im aufraffenden Beibringen und Aufstellen sich erschöpft.<br />

Beiläufig sei vermerkt, daß Nachdenkende seit einiger Zeit<br />

darauf aufmerksam geworden sind, daß die Sucht zum nur<br />

musealen Sammeln von Altertümern in einem eigentümlichen<br />

Wechselverhältnis steht mit der sich steigernden Entfaltung<br />

der Technik. Welche Wesenszusammenhänge dieses Wechselverhältnis<br />

bestimmen, ist noch kaum bedacht worden.<br />

(Vielleicht entspringen diese Wesenszusammenhänge der<br />

noch verborgenen, aber ursprünglichen Zusammengehörigkeit<br />

des aus dem ursprünglichen A6yoS herausgefallenen A6yor; der<br />

><strong>Logik</strong>< mit der TEXVlJ, die beide in ihrer Verflechtung das Wesen<br />

der Metaphysik mitbestimmen, die ihrerseits der Ursprung ist<br />

für das moderne his torische und technische Denken und Wollen.)<br />

Fürs erste galt es, hinsichtlich des Wesens der Sammlung<br />

und der Lese am Beispiel der menschlichen Sammeltätigkeit zu<br />

erkennen, daß alles Lesen und Sammeln in der Ver-sammlung<br />

gründet, worunter wir die Gesammeltheit aller Schritte und<br />

Stufen des Lesens in das bewahrende Wahren verstehen. >Lese<<br />

und >Sammlung< sind wesensursprünglich Ver-sammlung in<br />

dem jetzt umgrenzten Sinne. Allein, was bisher über das Lesen<br />

und Sammeln gesagt und zu denken versucht wurde, soll nicht

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