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(Heraklit) (1943) 2. Logik. Heraklits Lehre vom ... - gesamtausgabe

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<strong>Heraklit</strong>s <strong>Lehre</strong> <strong>vom</strong> Logos<br />

Ein anderer Weg, über die Gegenwart des Aoyor; für den<br />

Menschen einigermaßen ins klare zu kommen, ist nicht. Wenn<br />

aber alle ><strong>Logik</strong>< aus dem menschlichen Bezug zu dem AGyor;<br />

herstammt und wenn >die <strong>Logik</strong>< den Aufenthalt des neuzeitlichen<br />

Menschen innerhalb des Seienden beherrscht, dann müssen<br />

wir wohl eines Tages dem Aoyor; ursprünglicher, und ursprünglicher<br />

als <strong>Heraklit</strong>, nachdenken, um uns in der ><strong>Logik</strong><<br />

noch zurecht zu finden.<br />

Der Spruch 72 ist, wenn wir es einmal selbst erfahren und<br />

durchdacht haben, dann wie das erste ferne Leuchten eines<br />

Wissens <strong>vom</strong> Sein und <strong>vom</strong> Bezug des Menschen zum Sein.<br />

Die zwiespältige Zwiefalt des Bezugs zum Sein des Seienden<br />

ist das Zeichen für die ungewöhnliche Stellung des Menschen<br />

inmitten des Seienden. In dem >Zwie< der Zwiefalt und des<br />

Zwiespalts kündigt sich ein Riß an. Gemäß der Gewöhnung in<br />

das metaphysische Denken sind wir hier jedoch leicht geneigt,<br />

beim Zwiehaften gleich und nur an Entzweiung zu denken,<br />

diese als >Gegensatz< zu fassen und das Gegensätzliche dialektisch<br />

zurechtzubiegen. Das Zwiehafte der zwiespältigen Zwiefalt<br />

ist aber zuvor in der Richtung des aufreißenden Risses und<br />

des Offenen zu denken, worin das Wesen des Menschen, und<br />

zwar in der Weise der zwiespältigen Zwiefalt, gefaltet und<br />

gesammelt, zugleich aber auch zerstreut ist. (Die zwiespältige<br />

Zwiefalt, das Einfache des Zwiehaften: der Unterschied.)<br />

Weil wir versuchen, dem Bezug des menschlichen ÄOyor; zu<br />

dem AGyor; nachzudenken, sollte uns das Hinhören auf den<br />

Spruch 72 einigen Beistand geben.<br />

Ungewöhnlich, um nicht zu sagen unheimlich, ist zufolge<br />

der zwiespältigen Zwiefalt der Aufenthalt des Menschen im<br />

Seienden. Dieser Aufenthalt setzt einen Ort voraus, dessen Ortschaft<br />

der Mensch nicht ohne weiteres ausfindet. Darum muß<br />

der Mensch sich auf den Weg machen, diesen Ort seines Wesens<br />

zu suchen und zu erfragen.<br />

Wir handeln <strong>vom</strong> Bezug des menschlichen ÄOyor; zu dem<br />

AGyor;. Gemäß gesagt ist aber der menschliche ÄOyor; nicht das

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