05.11.2013 Aufrufe

(Heraklit) (1943) 2. Logik. Heraklits Lehre vom ... - gesamtausgabe

(Heraklit) (1943) 2. Logik. Heraklits Lehre vom ... - gesamtausgabe

(Heraklit) (1943) 2. Logik. Heraklits Lehre vom ... - gesamtausgabe

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

§ 4. VorbereitWlg auf das Hören des A6yor; 257<br />

das Seiende den Namen )Kategorien< tragen, d. h. Aussagen<br />

in dem erläuterten Sinne. Name und Sache der )Kategorie<<br />

haben sich später zum Teil umgebildet, z. B. veräußerlicht, so<br />

daß )Kategorie< nur ein äußerlich genommenes )Schema< und<br />

)Schubfach< bezeichnet, worunter etwas fällt. Seit Platon und<br />

Aristoteles, d. h. seit dem Beginn der Metaphysik als des<br />

Grundzugs des abendländischen Denkens, bleibt es das Anliegen<br />

dieses Denkens über das Seiende im Ganzen, die allgemeinsten<br />

Bestimmungen des Seins, d. h. die Kategorien, in<br />

einer )Kategorienlehre< aufzustellen und zusammenzustellen.<br />

Nur selten wird aber in der Geschichte der Metaphysik der<br />

Bezug zwischen Kategorie und Logos im Sinne der Aussage<br />

und des Urteils noch sichtbar.<br />

Es ist kein Zufall, daß im Denken Kants, worin die Metaphysik<br />

den letzten entscheidenden Wandel erfährt, dieser Bezug<br />

zwischen Kategorie und Aussage ans Licht drängt. Kant<br />

wählt, dem Anschein nach und auch nach der Meinung vieler<br />

Ausleger und Kritiker, ganz willkürlich »die logische Funktion<br />

des Verstandes im Urteilen« (d. h. den Myor; als Aussage) zum<br />

»Leitfaden der Entdeckung aller reinen Verstandesbegriffe«l,<br />

d. h. der Kategorien. Aber darin, daß der Myor; zum Leitfaden<br />

der Aufstellung der Kategorien wird, zeigt sich nur das seit<br />

dem Beginn der Metaphysik wirksame Geschehnis, das sich<br />

kurz dahin aussprechen läßt: Die <strong>Logik</strong> ist der Leitfaden, ja<br />

der eigentliche Gesichtskreis des metaphysischen Denkens. Für<br />

Kant stand diese Rolle der <strong>Logik</strong> außerhalb jeder Frage, weshalb<br />

er auch dem Bezug zwischen Myor; und Ka'tllyoQla oder gar<br />

dem Ursprung und dem Grund dieses Bezugs nie eigens nachgedacht<br />

hat. Die <strong>Logik</strong> kann aber nur deshalb den Leitfaden<br />

und das Gesichtsfeld des metaphysischen Denkens bilden, weil<br />

die <strong>Logik</strong> ihrerseits nichts anderes ist als die Metaphysik des<br />

Aoyor; - dieser als die Aussage im eigentlichen Sinne, d. h. als<br />

~a'tTJyoQia, und d. h. als t&ta und door; genommen. Gilt nun, wie<br />

1 Kant, a. a. 0., Bd. ITI, S. 89-9<strong>2.</strong>

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!