(Heraklit) (1943) 2. Logik. Heraklits Lehre vom ... - gesamtausgabe

366 Heraklits Lehre vom Logos
Wesenseinheit von UÄTI'l}EUl und qn)ot; gedacht haben. Daß sie
für ihr Denken im ahnenden Blick stand, dafür sind die uns
überlieferten Bruchstücke des »Lehrgedichtes« des Parmenides
ein einziger Beweis.
Achten wir auf die Wesenszusammengehörigkeit von UÄ~{}ElIl
und qn)ot; und bedenken wir, daß das ÄeYEw als das sammelnde
Verwahren von uÄrt{}ell, dem Unverborgenen und seiner Entbergung
her bestimmt ist, dann wird deutlich, inwiefern das
zweite Wesensmoment des Wissens, das JtOtELV 'l!.1l'tU qn)otv, im
Grunde auf das Selbe geht. Aber was heißt JtOtELV 'l!.1l'tU griechisch denken< ist erfahren
und vollzogen als der Weg der Aussprache mit dem anfänglichen
Denken, die einzig in das uns aufgegebene eigene
deutsche Denken geleiten soll. Nirgends aber ist hier die Verbesserung
des historischen Auffassens einer vergangenen griechischen
Welt gemeint. Die Grundbedeutung ist Hervorbringen
und Herstellen. Es ist gut, ja einzig notwendig, daß wir
jetzt diese deutschen Worte ernst nehmen - >wörtlich< beim
Wort. Wir stehen dann mitteninne in dem von den Griechen
gemeinten und gar nicht weiter eigens erörterten Bereich:
>her-< aus dem Verborgenen >bringenvor< in den Marmorblock, das heißt griechisch:
ein Stand-bild >machenHer-stellenPoesie< - >poe-