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(Heraklit) (1943) 2. Logik. Heraklits Lehre vom ... - gesamtausgabe

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§ 1. Der Titel ><strong>Logik</strong>< 193<br />

ker und die Nationen, die Gruppen und die Einzelnen sind<br />

überall die von diesem Willen nur Gewollten und nicht etwa<br />

ihrerseits und durch sich der Ursprung und Herd dieses Willens,<br />

sondern nur sein oft sogar widerwilliger Vollstrecker.<br />

Was soll hier dieser Hinweis auf die modeme Technik und<br />

auf den durch und durch technischen Charakter der modemen<br />

Wissenschaft? Er soll zur überlegung führen, ob wir das griechische<br />

Wort E:lttO"tTJI!'Jl, Sich-auf-etwas-verstehen, mit» Wissenschaft«<br />

übersetzen dürfen. Wenn wir dabei, was nahe liegt,<br />

unversehens nur die modeme Wissenschaft im Blick haben,<br />

und sei es auch lediglich durch einen ungefähren Begriff von<br />

ihr, dann wird die übersetzung unrichtig. Dennoch liegt etwas<br />

Wahres darin, wenn wir das griechische Wort E:lttO"tTJI!'Jl durch<br />

das deutsche Wort »Wissenschaft« wiedergeben, und zwar<br />

gerade dann, wenn wir an das Technische der modemen Wissenschaft<br />

denken. Also stehen die modeme Wissenschaft und<br />

die griechische E:ltta'tTJI!'Jl doch in einem Zusammenhang. Allerdings.<br />

Man könnte sich daher kurzerhand bei der übersetzung<br />

von E:ltta'ti}l!'Jl durch das deutsche Wort» Wissenschaft« auf die<br />

oft vermerkte Tatsache berufen, daß doch überhaupt die<br />

abendländische und modeme Geschichte auf das Griechentum<br />

zurückgehe und daß diese Herkunft aus dem Griechentum<br />

insbesondere von der abendländischen Erkenntnis und Wissenshaltung<br />

gelte. Was wäre die römische, was wäre die mittelalterliche,<br />

was wäre die neuzeitliche Wissenshaltung ohne das.<br />

Griechentum und ohne die Möglichkeit einer stets erneuerten<br />

Zwiesprache mit ihm? Was wäre, wäre das Griechentum nicht<br />

gewesen? Was ist es überhaupt um das Gewesene und sein<br />

Rätsel? Das Gewesene ist ein Anderes als das nur Vergangene.<br />

Wir Heutigen und Neuzeitlichen siIld, trotzdem wir eifrig<br />

alles Vergangene bis in die hintersten Winkel aufstöbern, durch<br />

die Historie noch sehr wenig vertraut mit der unzerstörbaren<br />

Nähe des Gewesenen. Vielleicht ist die Historie als die Art der<br />

technischen Meisterung der vergangenen Geschichte gerade<br />

die Sperrmauer, die sich der neuzeitliche Mensch vor dem

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