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(Heraklit) (1943) 2. Logik. Heraklits Lehre vom ... - gesamtausgabe

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§ 6. Die abwesende Gegenwart des Aoyor; 299<br />

ins Schiefe und geben vielleicht doch zugleich einen ungefähren<br />

Wink für ein späteres wiederholendes Nach-denken.<br />

Achten wir darauf, daß q)'l)OLr; das Aufgehen meint, das von<br />

sich aus ist ein In-sich-zuruck-gehen, dann sind beide Bestimmungen<br />

nicht etwa nur als gleichzeitig und nebeneinander<br />

vorhanden zu denken, sondern sie meinen ein und denselben<br />

Grundzug der 'PVOLr;. Sie hat in sich diesen dimensionalen<br />

Charakter, der zugleich aber in eins gedacht werden muß mit<br />

dem anderen, daß die Dimensionale< meint daher nicht<br />

einfach die Erstreckung eines Dinges, so wie wir z. B. von der<br />

Breite einer Wand sprechen können, sondern das Dimensionale<br />

ist in sich selbst sich öffnend und verschließend. Das Natur-hafte< ist somit nie etwas Dingartiges, das als Ursache<br />

auf andere Dinge dinghafte Wirkungen ausübt. Die (JlVOLr; ist<br />

auch nicht >die Natur< im Sinne der Gesetzlichkeit dessen, was<br />

erscheint und das Erscheinende in seiner Gegenständlichkeit<br />

einigt. Wir müssen uns vielmehr, um die 'PVOLr; auch nur aus<br />

der Feme einigermaßen gemäß zu denken, anstrengen, alles<br />

aus dem Blick auf das erstreckungshafteverschließend Sichöffnende<br />

zu erfahren dergestalt, daß alles von der 'PVOLr; Durchwaltete<br />

in solchen Bezügen webt und west.<br />

Wir Heutigen sind einerseits durch das römisch-lateinische<br />

Denken nach Substanzen und Substanzbeziehungen, andererseits<br />

durch das modem wissenschaftliche Denken nach gegenständlichen<br />

funktionalen Beziehungen nahezu von der Möglichkeit<br />

ausgesperrt, das von den Griechen anfänglich gedachte<br />

Sein im Sinne der (JlVOLr; nachzudenken. Gleichwenig kann uns<br />

hier auch Goethes Naturanschauung eine Hilfe bieten. Wenngleich<br />

sie nach gewissen Hinsichten zur mathematisch-physikalischen<br />

Vergegenständlichung der Natur im Sinne Galileis<br />

und Newtons in einen Gegensatz kommt, so bleibt die Naturanschauung<br />

Goethes doch überall auf dem Boden der durch<br />

Descartes und vor allem durch Leibniz gegründeten neuzeitlichen<br />

Metaphysik und daher <strong>vom</strong> anfänglichen griechischen

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