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(Heraklit) (1943) 2. Logik. Heraklits Lehre vom ... - gesamtausgabe

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596 Zusatz<br />

ist <strong>vom</strong> eigentlichen AoyCX;, von dem Aoyor; schlechthin gesagt,<br />

daß ihm >Entsprechen( bedeute das Wissen: Eins ist alles.<br />

Der Aoyor; ist das Eins zum All, das Eine Einzige Einigende<br />

Ver-einende.<br />

Vielleicht tun wir doch gut, an diese höchste Weisung auf<br />

den eigentlichen Aoyor; uns zu halten, daß da Einheit und<br />

Einigen; dem entspricht auch das Wort ÄeYELv selbst in seiner<br />

Grundbedeutung von lesen und sammeln. Sollten wir es nicht<br />

endlich ohne Seitenblicke und Vorbehalte fassen und festhalten,<br />

daß die Griechen und die Denker der Griechen vor allen<br />

anderen, im Wort und Sagen denken und gewiß da, wo sie das<br />

Höchste zu sagen wagen, das rein entsprechende Wort vernehmen<br />

- also für das EV ncivta EivaL - das llYELV und den AOyor;.<br />

Sollten wir selbst nicht die Bemühung versuchen, die andere<br />

Bedeutung von ll)'ELV, wonach es sagen heißt, aus der ersten zu<br />

denken? Aber dazu ist allerdings not, daß wir in all die jetzt<br />

gewiesenen Bezüge hineindenken und zugleich alles Überkommene<br />

wegdenken. Wir müssen versuchen, den Aoyor; so zu<br />

denken, wie er gesagt ist, ohne dabei irgendein Geistwesen<br />

oder eine Person oder einen Gott oder eine Vorsehung oder<br />

was dergleichen immer durch die Hintertür zuvor einschleichen<br />

zu lassen, nur, daß wir und unser gewohntes Meinen es leichter<br />

haben, sich bei diesem Aoyor; rasch und ohne Mühe etwas vorstellen<br />

zu können. Aber ist dieses überall und lange schon geübte<br />

Verfahren denn ein ernsthaftes Denken? Ist es denn ein<br />

Hinhören auf das Gesagte?<br />

Gewiß, es fällt uns schwer, bei dem llYELV als »lesen« und<br />

beim Aoyor; als »Lesung« etwas zureichend Bestimmtes und<br />

Verläßliches zu denken. Vor allem verleitet die Erläuterung<br />

des »Lesens« und der Lese als eines Sammelns leicht dazu, das<br />

ÄeYELv äußerlich zu fassen im Sinne eines Aufraffens und Zusammenstückens<br />

von ze:r;streut vorliegenden Dingen. Das ÄeYELv<br />

und der Aoyor; behalten so den fatalen Zug des bloß nachträglichen<br />

Einsammelns. Wie kann dergleichen als das Wesen des<br />

Aoyor; gelten, durch den doch alles in seiner Einheit bestimmt

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