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(Heraklit) (1943) 2. Logik. Heraklits Lehre vom ... - gesamtausgabe

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394 Zusatz<br />

selbst bleibt, desto sammelnder ist und sich mehrender. Darum<br />

kann <strong>Heraklit</strong> sagen (Fragment 115):<br />

'IjJ"Xli~ fon i..6yo~ ealll'OV a'Ül;wv.<br />

»Der Seele eignet ein Lesen, das sich selbst bereichert.«<br />

Also scheint die Seele doch sich auf sich selbst zu stellen und<br />

ihre Wege zu gehen und gehen zu müssen, um reich zu werden.<br />

Aber bedenken wir wohl, <strong>vom</strong> i..6yo~ der Seele, also von<br />

dQm weitweisenden, d. h. zu dem Aoyo~ ausholenden, ist die<br />

Rede. Dieser i..6yo~, nicht die selbstmächtige und selbstsüchtige<br />

Seele, der Abyo~ als i..6yo~ wird reicher durch sein AEY€LV, insofern<br />

dieses ist 0flOAOy€LV. Insofern das AEY€LV horchsam sich sammelt<br />

auf den Aoyot:;, sich daran gibt an diesen und nur ihn hört,<br />

wird es reicher. Die Seele muß die gängigen Wege aufgeben<br />

und auf das eine und einzige Geringe des eigentlichen horchsamen<br />

Hinhörens sich verarmen, dann ist und dann allein<br />

ist das Reichwerden ihres i..6yo~. Das Reicherwerden des Sichsammelns<br />

auf den Abyot:; besteht darin, daß es sich, auf diesen<br />

hinhörend, von ihm stets überholen und so sich dazu bringen<br />

läßt, immer einfacher und neuer ausholend in das überholende<br />

diesem sich zu fügen in der einzigen Fügsamkeit.<br />

Noch ein letztes Wort des <strong>Heraklit</strong> über die Seele sei erwühnt,<br />

damit wir einen geläuterten Blick lernen in die jetzt<br />

ständig genannten Bezüge zwischen dem i..6yo~ der Seele,<br />

dessen 0flOAOY€LV, worin das ooq>ov besteht. Indem das AEYELV der<br />

Seele >dem Abyot:;< entspricht, ist das eigentliche Wissen. Wann<br />

also ist und welche Seele ist die Wissende und rein wissende<br />

und die Wissendste, griechisch '\jJ"X1J ooq>Wl'Ul'Tj? <strong>Heraklit</strong> sagt es<br />

in Fragment 118:<br />

aÜT] 'I1lJXlJ ooq>Wl'Ul'Tj Kat aQLOl'T].<br />

»Nüchterne Seele ist die Wissendste und also auch die edelmütigste.«<br />

aÜT] ist die »trockene«; das meint aber hier nicht das Vertrocknete,<br />

Ausgedörrte, Leblose, sondern das Trocken im Ge-

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