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(Heraklit) (1943) 2. Logik. Heraklits Lehre vom ... - gesamtausgabe

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§ 6. Die abwesende Gegenwart des A6yor; 335<br />

halb dann auch die oft richtige übersetzung des XWQt~ELV mit<br />

»trennen« und »absondern« doch unwahr bleibt, insofern sie<br />

das im XWQt~ELV Genannte nicht zum Erscheinen kommen läßt.<br />

In dem Zeitwort XWQt~ELV liegt Y! XWQCl, () XWQo;; wir übersetzen:<br />

die Umgebung, die umgebende Umgegend, die einen<br />

Aufenthalt einräumt und gewährt. Die Nennworte XWQCl, XWQor;<br />

gehen zurück auf Xaw (wovon Xaor;), gähnen, klaffen, sich auftun,<br />

sich öffnen; fj XWQCl als die umgebende Umgegend ist dann<br />

»die Gegend«. Wir verstehen darunter den offenen Bereich<br />

und die Weite, worin etwas seinen Aufenthalt nimmt, von<br />

woher es herkommt, entkommt und entgegnet. Y! XWQCl als die<br />

Gegend kann in der ungenauen Redeweise auch »der Ort«<br />

genannt werden. Aber >Gegend< und >Ort< sind nicht das Selbe.<br />

Für den »Ort« haben die Griechen das Wort "fo:n:or;. Das ist der<br />

Platz, an dem etwas vorkommt und vorliegt und besteht. Der<br />

Ort ist stets in einer Gegend und hat um sich die Umgebung,<br />

die aus der Umgegend kommt. Wir sprechen von >Himmelsgegenden<<br />

und können dafür schwerlich sagen Himmelsorte.<br />

In der Tiroler Mundart gibt es eine Redewendung, die lautet<br />

>keine Gegnet haben< - d. h. kein freies· Schußfeld haben.<br />

Wenn wir sagen >in der Gegend des Feldbergsin der Richtung dahin< noch gar den Ort, den der<br />

Feldberg einnimmt, sondern die umgebende, Orte und Richtungen<br />

gewährende, sich öffnende und entgegenkommende<br />

Weite. Diese offene Weite ist jedoch nicht die Leere eines<br />

Behältnisses, sondern das verhaltene, vieles aufbehaltende und<br />

eigentümlich aus sich sich eingrenzende Offene, dessen Grenzen<br />

selbst wieder gegendhaft und d. h. weitend und weisend<br />

sind. Weil die so verstandene Gegend jeweils die Orte umgibt<br />

und sie gibt und so erst die Ansetzung und Besetzung von<br />

Orten zuläßt, ist sie in gewisser Hinsicht das Wesenhafte eines<br />

Ortes, seine Ortschaft. Deshalb und nur deshalb kann XWQCl<br />

auch Ort bedeuten im Sinne des eingenommenen Platzes und<br />

d. h. der an bestimmter Stelle in besonderer Ausmessung und<br />

Abgrenzung in Anspruch genommenen Gegend. In den Orten

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