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(Heraklit) (1943) 2. Logik. Heraklits Lehre vom ... - gesamtausgabe

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§ 4. Vorbereitung auf das Hören des A6yor;, 245<br />

dem, was es gerade im Ohr hat. Dies, das gerade Vernommene<br />

und Vernehmliche, hat das Hinhören schon überhört. Das Hinhören<br />

gibt es sogar dort, ja dort erst rein, wo gar kein Vernommenes<br />

uns anfällt, wo noch gar nichts verlautet. Wir nennen<br />

dieses noch gar nichts )hörende< Hinhören das Horchen. Wir<br />

scheinen dabei in besonderer Weise das Ohr und das Gehör<br />

anzustrengen. Und dennoch, was wäre alles Horchen, wenn wir<br />

nicht einem uns noch aufbehaltenen und an sich haltenden<br />

Anklang zuvor schon horchsam wären? Was wäre und wie<br />

könnte es erwachen, das Horchen und Aufhorchen, wenn wir<br />

nicht ehedem schon gehorsam sein könnten Solchem, was uns<br />

entgegenkommt und entgegenkommen kann? Was wäre alles<br />

menschliche Hören im Sinne des empfmdungsmäßigen Vernehmens<br />

von Geräuschen, Tönen, Klängen und Lauten ohne<br />

das Hören im Sinne des gehorsamen Bezugs zum Begegnenden,<br />

ohne jenes Hören, das im Sprichwort genannt ist, das sagt:<br />

» Wer nicht hören will, muß fühlen«? Wie aber könnte uns in<br />

einem horchsamen Bezug zu Begegnendem überhaupt etwas<br />

entgegenkommen, ohne daß dieses auf uns Zukommende nicht<br />

uns schon hätte, insofern wir ihm irgendwie gehören? So wäre<br />

nur ein Hören, ein Horchen, ein Gehorchen zu Solchem, dem<br />

wir schon gehören in einer Hörigkeit, die nichts von Knechtschaft<br />

hat, weil diese ursprüngliche Hörigkeit, das Offensein<br />

für das Offene, die Freiheit selbst ist? Aber wer sind wir denn,<br />

wenn es so steht? Wer ist der Mensch, wenn es so steht? Dasjenige<br />

Wesen, das allein offen ist für das Offene und das nur<br />

zufolge dieser Offenheit sich auch gegen das Offene in gewisser<br />

Weise verschließen kann, indem er das Begegnende lediglich<br />

als Gegenstand und Objekt einläßt und in seinem Berechnen<br />

und Planen ihm vorgreifend auflauert. Wer ist der Mensch,<br />

wenn eine ursprüngliche Hörigkeit seines Wesens ihn zur<br />

Achtsamkeit bestimmt und alle Verstimmung aus der Mißachtung<br />

entspringt? Diese Frage möchte uns hier bedrängen.<br />

Dennoch ist jetzt weit nötiger als sie, nötiger auch als ihre<br />

rasche Beantwortung, daß wir erst einmal so Einfaches

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