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(Heraklit) (1943) 2. Logik. Heraklits Lehre vom ... - gesamtausgabe

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§ 6. Die abwesende Gegenwart des A6yor;· 507<br />

zugleich für den Menschen ein abwesender. Somit kann das<br />

Gegenwärtige, das dem Menschen eigentlich entgegenwartet,<br />

abwesen. Gegenwärtiges braucht nicht anzuwesen. Anwesendes<br />

ist nicht schon das Gegenwärtige. Der Mensch kann, indem er<br />

sich nur an das Anwesende klammert, darüber das Gegenwärtige<br />

verkennen und im Verkennen verlieren. Dasjenige<br />

also, was die Menschenseele in ihrem Grunde, d. h. in ihrem<br />

eigenen 'J...6yo~, eigentlich und wesenhaft und daher ständig angeht,<br />

der A6yo~ als das Sein, eben dieses wäre dann für den<br />

Menschen und seine Zerstreuung auf die eigensüchtigen Wege<br />

zwar gegenwärtig, aber doch zugleich abwesend und abgelegen<br />

und daher fremd. Doch vielleicht entwickeln wir hier auch nur<br />

eigenmächtige Gedankengänge, von denen <strong>Heraklit</strong> nichts<br />

wußte. Wo steht in dem genannten Fragment etwas von<br />

Gegenwart und Ab- und Anwesung und <strong>vom</strong> Verhältnis zwischen<br />

Gegenwart und Abwesung und auch nur <strong>vom</strong> Unterschied<br />

zwischen Gegenwart und Anwesenheit, die uns doch sonst dasselbe<br />

sind? Es steht in der Tat nichts davon da - im Text. Doch<br />

vielleicht ist das, was in einem solchen Text eines solchen Denkers<br />

>dastehtmehr< dasjenige, was den Denker zum Denken bringt<br />

und ihn erst denkt. Vielleicht müssen wir dies, und daß es so<br />

steht, einem Denker zubilligen, wenn wir ihn überhaupt und<br />

zum voraus als einen Denker ernst nehmen.<br />

Wiederholung<br />

1) Der 'J...6yo~ der '\jIuXi) als die Sammlung auf die ursprüngliche,<br />

alles verwahrende Sammlung. Die Abwegigkeit<br />

psychologischer Auffassungen. Fragmente 45 und 50.<br />

Hinweise auf die Fragmente 101 und 116<br />

Die Vorlesung über ><strong>Logik</strong>< verweilt in einer Auslegung<br />

dessen, was <strong>Heraklit</strong> <strong>vom</strong> A6yo~ sagt. Wir denken so das Wesen<br />

des 'J...6yo~ ursprünglicher. Wir folgen damit einer ursprüng-

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