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(Heraklit) (1943) 2. Logik. Heraklits Lehre vom ... - gesamtausgabe

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336 <strong>Heraklit</strong>s <strong>Lehre</strong> <strong>vom</strong> Logos<br />

selbst und darin, wie sie die Umgebung innehalten, kommt<br />

das verborgen Fügende und Prägende der Gegend zum Vorschein,<br />

ohne daß sie doch eigens ein >Gegenstand< wird. Das<br />

Gegenstandslose der Gegend ist das Zeichen nicht des herabgeminderten,<br />

sondern ihres höheren Seins.<br />

Nun ist es doch wohl keine übertriebene Forderung und<br />

keine Gewaltsamkeit, wenn wir das Zeitwort XroQttEtv von der<br />

Xc.OQu her verstehen. Dann sagt es: in eine umgebende Umgegend,<br />

in eine Gegend bringen und aus dieser Gegend her<br />

anwesen lassen. Was so in eine umgebende Weite gebracht und<br />

dort untergebracht ist, kann als abgesondert betrachtet werden<br />

unter der gedoppelten Bedingung, daß es mit einem andem,<br />

in einer andern Gegend Vorkommenden überhaupt verglichen<br />

und daß bei diesem Vergleichen lediglich auf die Verschiedenheit<br />

gesehen wird. Hierbei wird dann nur das Geschiedene<br />

sichtbar. Absonderung, Trennung, Scheidung sind mögliche<br />

Wesensfolgen der Gegend und dessen, was von einer Gegend<br />

umgeben ist. Nach einer seltsamen und überall jederzeit durchbrechenden<br />

Gewohnheit des Denkens, die einer besonderen<br />

und ausführlicheren Erörterung bedürfte, vergessen wir z. B.<br />

beim absondernden Unterbringen in einer Gegend, beim Wegstellen<br />

und Trennen dieses, daß doch das weggestellte Ding<br />

jeweils aus seiner Gegend her auf die anderen Dinge hin und<br />

in deren Gegend hinein anwest. Wir achten nur auf die Dinge<br />

selbst und die mit ihnen gegebenen verschiedenen Örter, gleich<br />

als seien auch diese etwas dinghaft Vorhandenes und Unterscheidbares.<br />

Immer ist jedoch ein 'ltEJ(ro(lU1!lEVOV seinem Wesen<br />

nach erstlich nicht und nicht nur das Weggestellte, sondern das<br />

aus einer und seiner Gegend her Erscheinende. Es bedarf, um<br />

die genannten Wesenszusammenhänge recht in den erfahrenden<br />

Blick zu bekommen, nicht nur des bloß argumentierenden<br />

Rückganges <strong>vom</strong> Absondern und Trennen, zu deren Voraussetzung.<br />

So denkend, könnte man lediglich sagen, daß auch im<br />

Absondern des einen Dinges <strong>vom</strong> anderen noch ein Beziehen<br />

liege, das das eine mit dem andern verbindet; denn wie sollten

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