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R - Institut für Theoretische Weltraum- und Astrophysik der Universität

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3 Analytische Mechanik<br />

die als Differenz <strong>der</strong> kinetischen <strong>und</strong> potentiellen Energie definiert ist, die Lagrange-Gleichungen<br />

2. Art zu<br />

� �<br />

d ∂L<br />

−<br />

dt ∂ ˙qj<br />

∂L<br />

= 0 ,<br />

∂qj<br />

j = 1, . . . , s . (3.96)<br />

Die Lagrange-Gleichungen 2. Art (3.96) sind aus mehreren Gründen die bevorzugten Gleichungen<br />

zur Lösung mechanischer Probleme:<br />

1. Im Vergleich zu den Lagrange-Gleichungen 1. Art haben wir es nur mit s = 3N − k<br />

anstatt 3N + k Gleichungen zu tun. Wir verzichten dabei auf die Berechnung <strong>der</strong><br />

Zwangskräfte.<br />

2. Für komplexe Systeme lässt sich die Lagrange-Funktion (3.95) viel einfacher aufstellen<br />

als alle Kraftterme.<br />

3. Die Lagrange-Funktion ist im Allgemeinen eine beson<strong>der</strong>s einfache Funktion <strong>der</strong> in<br />

Frage kommenden Variablen. Dies ist auch wichtig <strong>für</strong> die Entwicklung neuer physikalischer<br />

Theorien insbeson<strong>der</strong>e in <strong>der</strong> Feldtheorie.<br />

4. Die Lagrange-Funktion ist im Gegensatz zu den vektoriellen Kräften eine skalare Größe<br />

<strong>und</strong> deshalb bei Koordinatentransformationen eine invariante Größe.<br />

Wir behandeln später die Konsequenzen <strong>für</strong> die allgemeinen Lagrange-Gleichungen 2. Art<br />

(3.91) bei Vorliegen von geschwindigkeitsabhängigen Kräften <strong>und</strong>/o<strong>der</strong> nicht-holonomen<br />

Zwangsbedingungen, wenn also die Voraussetzungen zur Ableitung <strong>der</strong> Gleichungen (3.96)<br />

an<strong>der</strong>s sind.<br />

3.8 Einfache Anwendungen<br />

3.8.1 Kräftefreie Bewegung<br />

Im Fall <strong>der</strong> kräftefreien Bewegung (V = 0) verwenden wir die natürlichen auch als verallgemeinerte<br />

Koordinaten. Die Lagrange-Funktion ist dann durch<br />

gegeben. Mit<br />

∂L<br />

∂ ˙x<br />

L = T = 1<br />

2 m � ˙x 2 + ˙y 2 + ˙z 2�<br />

= m ˙x ,<br />

∂L<br />

∂ ˙y<br />

folgen <strong>für</strong> die drei Lagrange-Gleichungen (3.96)<br />

d ∂L ∂L<br />

− = m¨x = 0 ,<br />

dt ∂ ˙x ∂x<br />

= m ˙y ,<br />

∂L<br />

∂ ˙z<br />

d ∂L ∂L<br />

− = m¨y = 0 ,<br />

dt ∂ ˙y ∂y<br />

<strong>der</strong>en Lösungen die gleichförmige Bewegung ergibt.<br />

88<br />

= m ˙z<br />

d ∂L ∂L<br />

− = m¨z = 0 ,<br />

dt ∂ ˙z ∂z

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