R - Institut für Theoretische Weltraum- und Astrophysik der Universität
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5 Hamilton-Mechanik<br />
Wir suchen also eine Transformation <strong>für</strong> die Koordinaten, die es erlaubt, die Lösung so einfach<br />
wie in Gleichung (5.46) zu formulieren:<br />
Qj = Qj (�q, �p, t) , (5.47)<br />
Pj = Pj (�q, �p, t) . (5.48)<br />
An<strong>der</strong>s als früher (Kap. 3.6.3) än<strong>der</strong>t sich die Anzahl <strong>der</strong> unabhängigen Koordinaten nicht<br />
mehr (keine neuen Zwangsbedingungen). Die einzige Bedingung an die Transformationen<br />
(5.47)–(5.48) ist, dass sie die Form <strong>der</strong> kanonischen Bewegungsgleichungen beibehalten,<br />
d.h.<br />
Pj<br />
˙ = − ∂ ¯ H<br />
∂Qj<br />
, (5.49)<br />
˙Qj = ∂ ¯ H<br />
∂Pj<br />
. (5.50)<br />
Allerdings kann sich die Hamilton-Funktion bei <strong>der</strong> Transformation än<strong>der</strong>n<br />
H (�q, �p, t) → ¯ � �<br />
H �Q, P � , t . (5.51)<br />
Diese Transformationen heißen kanonische Transformationen, weil sie die Form <strong>der</strong> kanonischen<br />
Gleichungen invariant lassen.<br />
5.3.1 Erzeugende Funktion<br />
Die For<strong>der</strong>ung, dass die Form <strong>der</strong> kanonischen Gleichungen <strong>und</strong> nicht die Hamilton-Funktion<br />
invariant bleiben, ist darauf zurückzuführen, dass die Bewegungsgleichungen das Äquivalent<br />
zu den Lagrange-Gleichungen sind <strong>und</strong> sich damit aus dem Hamilton-Prinzip herleiten lassen.<br />
Das Hamilton-Prinzip <strong>der</strong> stationären Wirkung muss weiterhin gültig sein <strong>und</strong> zwar in beiden<br />
Formulierungen (�q, �p, t) <strong>und</strong> ( � Q, � P , t).<br />
Nach Gleichung (5.8) ist<br />
L = �<br />
pk ˙qk − H (�q, �p, t) . (5.52)<br />
k<br />
Damit erscheint das Hamilton-Prinzip (5.23) mit dqk = qkdt ˙ in <strong>der</strong> Form<br />
⎡<br />
� t2<br />
δ ⎣ �<br />
⎤<br />
pjdqj − Hdt⎦<br />
= δ �<br />
⎡<br />
� t2<br />
⎣ �<br />
PjdQj − ¯ ⎤<br />
Hdt⎦<br />
= 0 . (5.53)<br />
t1<br />
j<br />
j<br />
Wegen <strong>der</strong> festgehaltenen Randwerte <strong>der</strong> Integration können sich beide Integranden nur um<br />
die totale Zeitableitung einer beliebigen Funktion F (�q, �p, � Q, � P , t) unterscheiden,<br />
L − ¯ L = dF<br />
,<br />
dt<br />
(5.54)<br />
denn<br />
weil<br />
δ [F (t2) − F (t1)]<br />
�� t2 dF<br />
δ<br />
t1 dt<br />
= 0 ,<br />
dt<br />
�<br />
= δ [F (t2) − F (t1)] = 0<br />
wegen δF (t2) = δF (t1) = 0 .<br />
174<br />
t1<br />
j