R - Institut für Theoretische Weltraum- und Astrophysik der Universität
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5 Hamilton-Mechanik<br />
wobei wir die Gleichungen (5.86) <strong>und</strong> (5.8) verwendet haben. Integrieren wir Gleichung<br />
(5.89), so erhalten wir<br />
�<br />
F2 = dtL (p, q, t) + const = S + const . (5.90)<br />
Bis auf eine Konstante ist die erzeugende Funktion F2 gleich <strong>der</strong> Wirkungsfunktion<br />
S = � dtL, die beim Hamilton-Prinzip minimiert wurde. Deshalb heißt<br />
Hamiltonsche Wirkungsfunktion.<br />
F2 (q, P, t) = S (q, P, t) (5.91)<br />
(2) Die HJD (5.88) ist eine nichtlineare Differentialgleichung 1. Ordnung <strong>für</strong> F2 in den (s+1)<br />
Variablen q1, . . . , qs, t. Sie ist nichtlinear, da H im Allgemeinen quadratisch von den Impulsen<br />
pj <strong>und</strong> damit von (∂F2/∂qj) abhängt. Es treten nur partielle Ableitungen 1. Ordnung nach<br />
den qj <strong>und</strong> nach t auf.<br />
(3) Die HJD enthält (s + 1)-verschiedene Ableitungen <strong>der</strong> gesuchten Funktion F2. Nach <strong>der</strong><br />
Integration <strong>der</strong> Gleichung erhalten wir demnach (s + 1) Integrationskonstanten. Da die HJD<br />
F2 nur in <strong>der</strong> Form (∂F2/∂qj) o<strong>der</strong> (∂F2/∂t) enthält, ist mit F2 auch stets F2 + const.<br />
Lösung. Von den Integrationskonstanten ist also eine trivial additiv. Die vollständige Lösung<br />
hat also die Gestalt<br />
F2 (q1, . . . qs, t |α1, . . . , αs ) + αs+1<br />
(5.92)<br />
αs+1 ist unwichtig, da die Transformationsformeln (5.87) nur die Ableitungen von F2 enthalten.<br />
(4) Die HJD bestimmt nur die qj- <strong>und</strong> t-Abhängigkeiten <strong>der</strong> Lösung F2 = F2(qj, Pj, t) <strong>und</strong><br />
macht keine Aussagen über die Impulse Pj. Wir wissen aber aus Gleichung (5.84), dass die<br />
Impulse konstant sind, <strong>und</strong> haben deshalb die Freiheit, die Integrationskonstanten mit den<br />
neuen Impulsen zu identifizieren:<br />
Pj = αj , j = 1, . . . , s . (5.93)<br />
Aus diesen Überlegungen konstruieren wir das folgende Lösungsverfahren:<br />
(a) Man formuliere H = H(�q, �p, t), setze pj = ∂F2/∂qj ein <strong>und</strong> stelle die HJD auf.<br />
(b) Man löse die HJD <strong>für</strong> F2:<br />
F2 = S (q1, . . . , qs, t |α1, . . . , αs )<br />
<strong>und</strong> identifiziere die Integrationskonstanten mit den neuen Impulsen:<br />
(c) Man setze nach Gleichung (5.87b)<br />
182<br />
Pj = αj , j = 1, . . . , s .<br />
∂S (�q, t |�α)<br />
Qj = = Qj (�q, t |�α) = βj , j = 1, . . . , s . (5.94)<br />
∂αj