16.11.2012 Aufrufe

R - Institut für Theoretische Weltraum- und Astrophysik der Universität

R - Institut für Theoretische Weltraum- und Astrophysik der Universität

R - Institut für Theoretische Weltraum- und Astrophysik der Universität

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

3.12 Symmetrien <strong>und</strong> Erhaltungssätze<br />

Diese Unabhängigkeit von <strong>der</strong> Zeit wird als Homogenität <strong>der</strong> Zeit bezeichnet.<br />

Wir beweisen den Energieerhaltungssatz in zwei Schritten: zunächst zeigen wir, dass bei<br />

Homogenität <strong>der</strong> Zeit die sogenannte Hamilton-Funktion (siehe Gleichung (3.203)) eine Erhaltungsgröße<br />

ist. Anschließend zeigen wir, dass bei einem konservativen Potential, wenn<br />

also das Potential geschwindigkeitsunabhängig ist,<br />

∂V<br />

∂ ˙qj<br />

= 0 ,<br />

diese Hamilton-Funktion gleich <strong>der</strong> Gesamtenergie des Systems ist. Dann gilt <strong>der</strong><br />

Satz: Gelten <strong>für</strong> die Lagrange-Funktion L = T − V eines physikalischen Systems die Bedin-<br />

gungen<br />

∂L<br />

∂t<br />

= 0 ,<br />

∂�rj<br />

∂t<br />

= 0 ,<br />

∂V<br />

∂ ˙qj<br />

= 0 , (3.199)<br />

so bleibt die Gesamtenergie E = T + V erhalten.<br />

Für den Beweis brauchen wir das Euler-Theorem <strong>für</strong> homogene Funktionen: Sei f : IR N → IR<br />

eine homogene Funktion m-ten Grades, d.h.<br />

∀λ ∈ IR<br />

<strong>und</strong> ∀�x = (x1, . . . , xN) ∈ IR N<br />

gilt f (λ�x) = λ m f (�x) .<br />

Dann gilt<br />

N� ∂f<br />

xi = mf (�x) . (3.200)<br />

∂xi<br />

i=1<br />

Beweis: Das totale Differential von f(λ�x) = λ m f(�x) nach λ ergibt mit <strong>der</strong> Kettenregel<br />

df (λ�x)<br />

dλ =<br />

N�<br />

i=1<br />

∂f ∂ (λxi)<br />

∂ (λxi) ∂λ =<br />

N�<br />

i=1<br />

Setzen wir in dieser Gleichung λ = 1, so folgt<br />

i=1<br />

∂f<br />

∂ (λxi) xi = mλ m−1 f (�x) , ∀λ ∈ IR .<br />

N� ∂f<br />

xi = mf (�x)<br />

∂xi<br />

Q.E.D.<br />

Jetzt wenden wir uns dem Beweis des Energiesatzes zu. Wir berechnen die totale zeitliche<br />

Ableitung <strong>der</strong> Lagrange-Funktion L(qj, qj, ˙ t):<br />

d<br />

L =<br />

dt<br />

s� ∂L<br />

qj ˙ +<br />

∂qj<br />

j=1<br />

s�<br />

j=1<br />

∂L<br />

¨qj +<br />

∂qj ˙<br />

∂L<br />

∂t .<br />

113

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!