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R - Institut für Theoretische Weltraum- und Astrophysik der Universität

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3 Analytische Mechanik<br />

Kombinieren wir die Gleichungen (3.176) <strong>und</strong> (3.178), so erhalten wir den kompletten Satz<br />

Lagrange-Gleichungen <strong>für</strong> nichtholonome Systeme zu<br />

d<br />

dt<br />

� ∂L<br />

∂ ˙qi<br />

�<br />

− ∂L<br />

−<br />

∂qi<br />

m�<br />

λjaji = 0 , i = 1, 2, . . . , n (3.179)<br />

j=1<br />

<strong>und</strong> es gilt weiterhin (3.170) als Differentialgleichung<br />

n�<br />

ajk ˙qk + aj = 0 , j = 1, . . . , m . (3.180)<br />

k=1<br />

(3.179) <strong>und</strong> (3.180) sind n + m Gleichungen <strong>für</strong> n + m Unbekannte.<br />

Bemerkung 1: Die Gleichungen (3.170)–(3.171) schließen auch holonome Zwangsbedingungen<br />

G (q1, . . . , qn, t) = 0<br />

mit ein, denn diese können auch differentiell als<br />

n� ∂G<br />

dqk +<br />

∂qk<br />

∂G<br />

dt = 0<br />

∂t<br />

k=1<br />

geschrieben werden, was mit (3.170) identisch ist <strong>für</strong><br />

ajk = ∂G<br />

∂qk<br />

, aj = ∂G<br />

∂t<br />

. (3.181)<br />

Wir können also diese Methode <strong>der</strong> Lagrangeschen Multiplikatoren auch <strong>für</strong> holonome Zwangsbedingungen<br />

verwenden,<br />

1. wenn es unbequem ist, alle Koordinaten auf unabhängige verallgemeinerte Koordinaten<br />

zu transformieren, <strong>und</strong>/o<strong>der</strong><br />

2. wenn man die Zwangskräfte berechnen will.<br />

Bemerkung 2: Die Gleichungen (3.170)–(3.171) schließen nicht alle nichtholonomen Zwangsbedingungen<br />

ein, wie z.B. Ungleichungen.<br />

3.11.5 Beispiel: Rollendes Fass<br />

Wir wollen das gerade Erlernte an einem Beispiel demonstrieren. Wir betrachten ein Fass,<br />

das ohne Schlupf eine schiefe Ebene hinabrollt (Abb. 3.11).<br />

Die zwei generalisierten Koordinaten sind (q1, q2) = (x, Θ) (siehe Abb. 3.11) <strong>und</strong> die Zwangsbedingung<br />

lautet<br />

x = RΘ . (3.182)<br />

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