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R - Institut für Theoretische Weltraum- und Astrophysik der Universität

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5 Hamilton-Mechanik<br />

5.1.4 Bedeutung <strong>der</strong> Hamilton-Funktion<br />

Betrachten wir zunächst den Fall, dass die Kräfte zeit- <strong>und</strong> geschwindigkeitsunabhängig sind.<br />

In Kap. 3.8.3 haben wir gezeigt, dass in diesem Fall die kinetische Energie T eine homogene<br />

Funktion 2. Grades in den verallgemeinerten Geschwindigkeiten ist. In Kap. 3.12.1 haben wir<br />

bewiesen, dass in diesem Fall die Hamiltonfunktion H = E = T + V gleich <strong>der</strong> konstanten<br />

Gesamtenergie des Systems ist.<br />

Dies verdeutlicht auch die totale Ableitung <strong>der</strong> Hamilton-Funktion nach <strong>der</strong> Zeit:<br />

dH<br />

dt =<br />

s� ∂H<br />

˙qj +<br />

∂qj<br />

j=1<br />

s� ∂H<br />

j=1<br />

∂pj<br />

˙pj + ∂H<br />

∂t .<br />

Mit den kanonischen Gleichungen (5.10) <strong>und</strong> (5.11) erhalten wir da<strong>für</strong><br />

dH<br />

dt<br />

= ∂H<br />

∂t +<br />

s�<br />

�<br />

∂H ∂H<br />

j=1<br />

∂qj ∂pj<br />

− ∂H<br />

∂pj<br />

�<br />

∂H<br />

∂qj<br />

= ∂H<br />

∂t<br />

. (5.13)<br />

Falls die Hamiltonfunktion nicht explizit von <strong>der</strong> Zeit abhängt (d.h. (∂H/∂t) = 0), verschwindet<br />

die totale Ableitung, <strong>und</strong> die Hamilton-Funktion <strong>und</strong> damit die Gesamtenergie<br />

sind konstant.<br />

5.1.5 Beispiel 1: Der eindimensionale harmonische lineare Oszillator<br />

Nach Kap. 2.4.4 ist die Hamilton-Funktion in diesem Fall gegeben durch<br />

H = T + V = p2 kx2<br />

+<br />

2m 2<br />

Damit erhalten wir <strong>für</strong> die kanonischen Gleichungen (5.10)–(5.11)<br />

˙p = − ∂H<br />

∂x<br />

so dass ¨x = ˙p k<br />

= − x ,<br />

m m<br />

= −kx , ˙x = ∂H<br />

∂p<br />

mit <strong>der</strong> Lösung x(t) = A cos ωt + B sin ωt , ω =<br />

Mit <strong>der</strong> Anfangsbedingung<br />

x(t = 0) = A folgt B = 0 ,<br />

. (5.14)<br />

= p<br />

m ,<br />

� k<br />

m .<br />

so dass x(t) = A cos ωt , p(t) = m ˙x = −Amω sin ωt .<br />

Für die Gesamtenergie erhalten wir dann<br />

166<br />

E = H = p2 kx2<br />

+<br />

2m 2<br />

= 1<br />

2 mA2 ω 2 sin 2 ωt + 1<br />

2 kA2 cos 2 ωt = 1<br />

2 mA2 ω 2 .

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