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R - Institut für Theoretische Weltraum- und Astrophysik der Universität

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3.12 Symmetrien <strong>und</strong> Erhaltungssätze<br />

2. Newton betont äußere Einwirkungen auf einen Körper (wie die Kraft), während bei <strong>der</strong><br />

Lagrange-Dynamik physikalische Größen betrachtet werden, die mit dem Körper assoziiert<br />

sind (kinetische <strong>und</strong> potentielle Energie). Nirgendwo in <strong>der</strong> Lagrange-Formulierung<br />

geht das Konzept einer Kraft ein. Dies ist beson<strong>der</strong>s wichtig, denn Energien sind Skalare,<br />

so dass die Lagrange-Funktion invariant ist gegen Koordinaten-Transformationen!<br />

3. Bei komplexen mechanischen Problemen ist es oft schwierig, alle Kräfte anzugeben,<br />

<strong>und</strong> leichter, die kinetische <strong>und</strong> potentielle Energie aller interessierenden Massenpunkte<br />

zu berechnen.<br />

4. Die Newton-Mechanik ist die differentielle Formulierung (Än<strong>der</strong>ung; Ableitung) <strong>der</strong><br />

Mechanik. Das Hamilton-Prinzip ist die integrale Formulierung. Beide Formulierungen<br />

sind völlig äquivalent.<br />

5. Nach dem Hamilton-Prinzip richtet die Natur es so ein, dass das Zeitintegral über die<br />

Differenz von kinetischer <strong>und</strong> potentieller Energie minimiert wird. Manche Zeitgenossen<br />

bezeichnen dies als: “Natur ist faul”.<br />

3.12 Symmetrien <strong>und</strong> Erhaltungssätze<br />

Erhaltungssätze ermöglichen allgemeine Aussagen über das Verhalten eines physikalischen<br />

Problems, ohne die Lösungen <strong>der</strong> Bewegungsgleichungen mit ihrer Zeitabhängigkeit zu kennen.<br />

Eine Größe F ist Erhaltungsgröße, wenn sie sich nicht mit <strong>der</strong> Zeit än<strong>der</strong>t, d.h.<br />

d<br />

F = 0 . (3.193)<br />

dt<br />

Der Lagrange-Formalismus ermöglicht das schnelle Erkennen von Erhaltungsgrößen. Betrachten<br />

wir die Lagrange-Gleichungen 2. Art (3.96):<br />

d<br />

dt<br />

� ∂L<br />

∂ ˙qj<br />

�<br />

− ∂L<br />

∂qj<br />

= 0 , j = 1, . . . , s .<br />

Falls es eine verallgemeinerte Koordinate qk gibt, die nicht explizit in <strong>der</strong> Lagrange-Funktion<br />

auftaucht, d.h. ∃qk mit (∂L/∂qk) = 0, dann folgt aus <strong>der</strong> Lagrange-Gleichung<br />

<strong>und</strong> (∂L/∂qk) ˙ ist Erhaltungsgröße.<br />

Definition 1:<br />

d<br />

dt<br />

� �<br />

∂L<br />

= 0 (3.194)<br />

∂ ˙qk<br />

pk ≡ ∂L<br />

∂ ˙<br />

qk<br />

heißt <strong>der</strong> zur Koordinate qk kanonisch konjugierte Impuls.<br />

(3.195)<br />

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