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R - Institut für Theoretische Weltraum- und Astrophysik der Universität

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3 Analytische Mechanik<br />

Hier stellt sich oft die Schwierigkeit, dass wir die Zwangsbedingungen kennen (siehe schiefe<br />

Ebene) <strong>und</strong> mathematisch formulieren können, aber nicht die Zwangskräfte.<br />

Hier behandeln wir zunächst Methoden<br />

(a) zum Aufstellen <strong>der</strong> Bewegungsgleichung bei eingeschränkter Bewegung <strong>und</strong><br />

(b) zur Berechnung <strong>der</strong> Zwangskräfte aus vorgegebenen Zwangsbedingungen.<br />

Dieses Vorgehen führt zu den Lagrange-Gleichungen 1. Art.<br />

Ist man an den Zwangskräften nicht interessiert, so eliminiert man sie durch Einführung<br />

geeigneter neuer Koordinaten. Dies führt auf die Lagrange-Gleichungen 2. Art (siehe<br />

z.B. Kap. 3.2 <strong>für</strong> das ebene Pendel).<br />

Bei einfachen Problemen (wie <strong>der</strong> schiefen Ebene) kann man die eingeschränkte Bewegung<br />

auch durch direkte Anwendung <strong>der</strong> Newtonschen Axiome lösen. Gemäß Abb. 3.1 gilt<br />

x = s cos α<br />

<strong>und</strong> z = s sin α ,<br />

wobei s die Koordinate entlang <strong>der</strong> schiefen Ebene bezeichnet. Aus <strong>der</strong> dynamischen Gr<strong>und</strong>gleichung<br />

<strong>und</strong> Ft = −mg sin α<br />

m ¨ �r = � Ft (3.1)<br />

folgen dann ¨x = ¨s cos α = −g sin α cos α ,<br />

<strong>und</strong> durch zweimalige Integration die Lösungen<br />

¨z = ¨s sin α = −g sin 2 α (3.2)<br />

x(t) = x0 + ˙x0t − g<br />

2 t2 sin α cos α ,<br />

z(t) = z0 + ˙z0t − g<br />

2 t2 sin 2 α . (3.3)<br />

Bei komplizierteren eingeschränkten Bewegungen (z.B. Achterbahn) ist die direkte Lösung<br />

nicht möglich.<br />

3.2 Beispiel 2: Das Pendel im Schwerefeld<br />

Wir betrachten jetzt die Bewegung des Pendels im Schwerefeld: auf eine Masse m wirke die<br />

Schwerkraft � K <strong>und</strong> eine durch einen Faden <strong>der</strong> Länge l ausgeübte unbekannte Zwangskraft<br />

�Z (siehe Abb. 3.2).<br />

Der Massenpunkt wird durch den Faden <strong>der</strong> Länge l auf einer Kreisbahn gehalten, d.h. die<br />

Zwangsbedingungen <strong>für</strong> die Bahn �r(t) = (x(t), y(t), z(t)) lauten:<br />

68<br />

z = 0 , x 2 + y 2 = l 2 . (3.4)

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