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R - Institut für Theoretische Weltraum- und Astrophysik der Universität

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5.4 Hamilton-Jacobi-Gleichung<br />

5.4 Hamilton-Jacobi-Gleichung<br />

Auf welche Weise muss eine Hamilton-Funktion H transformiert werden, damit die Lösung<br />

eines möglichen physikalischen Problems möglichst einfach wird?<br />

Eine mögliche Transformation besteht darin, so zu transformieren, dass in den neuen Variablen<br />

(Q, P ) die transformierte Hamilton-Funktion ¯ H ein bekanntes, bereits gelöstes Problem<br />

darstellt (z.B. den harmonischen Oszillator).<br />

Noch einfacher wird die Lösung, wenn die neue Hamilton-Funktion gänzlich verschwindet.<br />

Dann ist die Lösung <strong>der</strong> neuen kanonischen Gleichungen (5.49)–(5.50) trivial, nämlich<br />

Pj<br />

˙ = − ∂ ¯ H<br />

∂Qj<br />

= 0 , → Pj = αj = const , j = 1, . . . , s , (5.84)<br />

˙Qj = ∂ ¯ H<br />

∂Pj<br />

= 0 , → Qj = βj = const , j = 1, . . . , s . (5.85)<br />

Deshalb bestimmen wir hier diejenige kanonische Transformation F , <strong>für</strong> die die neue Hamilton-<br />

Funktion verschwindet. Gemäß Gleichung (5.70) muss dann gelten<br />

¯H (Q, P, t) = H (q, p, t) + ∂F<br />

∂t<br />

= 0 . (5.86)<br />

Diese Bedingung führt zu einer partiellen Differentialgleichung <strong>für</strong> F , <strong>der</strong> Hamilton-Jacobi-<br />

Gleichung.<br />

Es ist zweckmäßig, aber keinesfalls notwendig, die Erzeugende vom Typ F2 = F2(q, P, t) zu<br />

wählen. Dann gilt nach den Transformationsgleichungen (5.63)–(5.64):<br />

pj = ∂F2 (q, P, t)<br />

∂qj<br />

, Qj = ∂F2 (q, P, t)<br />

∂Pj<br />

. (5.87)<br />

Setzen wir dies in die rechte Seite von Gleichung (5.86) ein, so ergibt sich die Hamilton-<br />

Jacobi-Differentialgleichung (HJD) zu<br />

�<br />

H q1, . . . , qs, ∂F2<br />

, . . . ,<br />

∂q1<br />

∂F2<br />

�<br />

, t +<br />

∂qs<br />

∂F2<br />

= 0 . (5.88)<br />

∂t<br />

Es ist manchmal einfacher, diese HJD anstatt <strong>der</strong> Bewegungsgleichungen zu lösen.<br />

5.4.1 Anmerkungen zur Hamilton-Jacobi-Gleichung <strong>und</strong> Lösungsverfahren<br />

(1) Wir berechnen die totale Zeitableitung von F2:<br />

dF2 ∂F2<br />

=<br />

dt ∂t +<br />

s�<br />

�<br />

∂F2<br />

˙qj +<br />

∂qj<br />

∂F2<br />

�<br />

Pj<br />

˙ .<br />

∂Pj<br />

j=1<br />

Mit den Gleichungen (5.84) <strong>und</strong> (5.87a) ergibt sich<br />

dF2<br />

dt<br />

= ∂F2<br />

∂t +<br />

s�<br />

pj ˙qj =<br />

j=1<br />

s�<br />

pj ˙qj − H (q, p, t) = L , (5.89)<br />

j=1<br />

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