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R - Institut für Theoretische Weltraum- und Astrophysik der Universität

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3.12.5 Noether-Theorem <strong>für</strong> autonome Systeme<br />

3.12 Symmetrien <strong>und</strong> Erhaltungssätze<br />

Wie wir gesehen haben, hängt das Auftreten zyklischer Variablen <strong>und</strong> damit die Existenz von<br />

Bewegungsintegralen eng zusammen mit Symmetrien des Systems. Eine solche Symmetrie<br />

liegt vor, wenn die Lagrange-Funktion des Systems gegenüber einer Symmetrietransformation<br />

<strong>der</strong> Variablen:<br />

˜qi = hi(qi, α) (3.220)<br />

invariant ist, wenn also gilt<br />

L � ˜qi, ˙˜qi, t � = L (qi, ˙qi, t) . (3.221)<br />

Dabei ist die Transformation von einem Parameter α abhängig, mit <strong>der</strong> Bedingung, dass sich<br />

<strong>für</strong> α = 0 die identische Transformation ergibt:<br />

hi (qi, 0) = qi .<br />

Bei einer zyklischen Variablen qk besteht die Symmetrietransformation in einer Verschiebung<br />

um α längs <strong>der</strong> qk-Achse im Konfigurationsraum:<br />

˜qk = qk + α ,<br />

bei <strong>der</strong> die Lagrange-Funktion sich natürlich nicht än<strong>der</strong>t, da sie gar nicht von qk abhängt.<br />

Im allgemeinen Fall gilt <strong>für</strong> autonome Systeme, <strong>für</strong> die also L nicht explizit von <strong>der</strong> Zeit<br />

abhängt, das<br />

Theorem von Emmy Noether: Die Lagrange-Funktion L(�q, ˙ �q) sei unter <strong>der</strong> Transformation<br />

˜qi = hi(�q, α) invariant, wobei α ein kontinuierlicher Parameter <strong>und</strong> hi(�q, 0) = qi<br />

die Identität ist. Es existiert dann ein Bewegungsintegral<br />

G (qi, ˙qi) =<br />

s�<br />

i=1<br />

�<br />

∂L d<br />

∂ ˙qi dα hi<br />

�<br />

(�q, α)<br />

α=0<br />

. (3.222)<br />

Beweis:<br />

Zum einen erfüllen auch die transformierten Bahnen ˜qi(t, α) = hi(qi(t), α) die Lagrange-<br />

Gleichungen:<br />

� � � �<br />

d ∂L ˜�q(t, ˙˜ α), �q(t, α) ∂L ˜�q(t, ˙˜ α), �q(t, α)<br />

=<br />

dt ∂ ˙qi<br />

∂qi<br />

. (3.223)<br />

An<strong>der</strong>erseits soll nach Voraussetzung L invariant gegenüber Symmetrietransformationen sein,<br />

also nicht von α abhängen:<br />

d<br />

dα L<br />

� �<br />

˜�q(t, ˙˜ α), �q(t, α)<br />

= d<br />

dα L<br />

�<br />

�q(t, α), ˙ �<br />

�q(t, α)<br />

s�<br />

� �<br />

∂L dqi ∂L d ˙qi<br />

=<br />

+<br />

∂qi dα ∂ ˙qi dα<br />

i=1<br />

= 0 . (3.224)<br />

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