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R - Institut für Theoretische Weltraum- und Astrophysik der Universität

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8 Kosmologie fast ohne Allgemeine<br />

Relativitätstheorie<br />

In diesem Abschnitt wollen wir die Friedmann-Gleichung <strong>für</strong> ein Newtonsches Universum<br />

ableiten, in dem alle Bewegungen nichtrelativistisch sind <strong>und</strong> die Gravitation aufgr<strong>und</strong> <strong>der</strong><br />

Anziehung zwischen Massen zustandekommt. Wir folgen dabei <strong>der</strong> Arbeit von Jordan (Am.<br />

J. Phys. 73, 653 (2005)).<br />

Die Friedmann-Gleichung entspricht dann <strong>der</strong> Energieerhaltungsgleichung <strong>für</strong> die Bewegung<br />

einer Galaxie (= Milchstraße) im expandierenden Universum. Durch Ersetzen <strong>der</strong> Massendichte<br />

durch die dazugehörige Energiedichte ergibt sich dann exakt die Friedmann-Gleichung<br />

<strong>der</strong> allgemeinen Relativitätstheorie. Berücksichtigt man die geleistete Arbeit durch den Druck<br />

des expandierenden Universums, so folgen die zwei Einstein-Gleichungen, die die Expansion<br />

des Universums beschreiben. Ergänzt wird dieses Gleichungssystem durch die Einbeziehung<br />

von Strahlungsdruck <strong>und</strong> Vakuumdruck. Wie wir sehen werden, können wir damit die gr<strong>und</strong>legende<br />

zeitliche Entwicklung des Universums nachvollziehen.<br />

8.1 Die Friedmann-Gleichung<br />

Zwei Gleichungen <strong>der</strong> Kosmologie bestimmen die Expansion des Universums. Beide lassen<br />

sich als Energiegleichungen verstehen. Die eine besagt, dass <strong>für</strong> die Bewegung einer Galaxie<br />

im Universum die Summe aus kinetischer <strong>und</strong> potentieller Energie konstant ist. Die an<strong>der</strong>e<br />

beschreibt die geleistete Arbeit, die durch den Druck im expandierenden Universum entsteht.<br />

Die Expansion des Universums wird beobachtet als Bewegung von Galaxien zueinan<strong>der</strong>. Das<br />

Universum verhält sich wie ein expandierendes Gas von Massenpunkten, wobei die einzelnen<br />

Galaxien den Massenpunkten entsprechen: eine einzelne Galaxie expandiert nicht. Hubble<br />

hat herausgef<strong>und</strong>en, dass die Geschwindigkeiten <strong>der</strong> sich von uns fortbewegenden Galaxien<br />

proportional ist zum Abstand R von uns:<br />

dR<br />

dt<br />

= HR , (8.1)<br />

wobei H als Hubble-Parameter bezeichnet wird.<br />

Die Gültigkeit des Hubble-Gesetzes (8.1) ist in einem sphärisch isotropen homogenen Universum<br />

zu erwarten. Wir nehmen an, dass es genauso gilt <strong>für</strong> Beobachter an jedem an<strong>der</strong>en Ort<br />

des Universums. Wir nehmen weiter an, dass das Universum in <strong>der</strong> Tat homogen ist, überall<br />

gleich zu je<strong>der</strong> Zeit. Gegenwärtig kann diese Homogenität natürlich nur <strong>für</strong> Längenskalen<br />

gelten, die größer als Galaxienhaufen sind.<br />

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