R - Institut für Theoretische Weltraum- und Astrophysik der Universität
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Setzen wir dies in Gleichung (3.148b) ein, so folgt <strong>der</strong> Zusammenhang<br />
y(x) = − � 2ax − x 2 + a arccos<br />
3.10 Exkurs über Variationsprinzipien<br />
a − x<br />
a<br />
. (3.150)<br />
Für die Fallzeit (3.139) ergibt sich mit Gleichung (3.144)<br />
t12 =<br />
� 2 1<br />
√ dx<br />
2g 1<br />
1<br />
�<br />
√ 1 +<br />
x<br />
x<br />
2a − x =<br />
=<br />
=<br />
� � x2 a dx<br />
√<br />
g 0 2ax − x2 � �<br />
�x2 � �<br />
�<br />
a a − x a<br />
a − x2<br />
− arcsin = arcsin 1 − arcsin<br />
g<br />
a 0 g<br />
a<br />
� � � �<br />
a π a − x2 a a − x2<br />
− arcsin = arccos .<br />
g 2 a g a<br />
(3.151)<br />
3.10.4 Verallgemeinerung auf mehrere unabhängige Variablen<br />
Bisher haben wir die Euler-Gleichung (3.135) nur <strong>für</strong> eine Funktion y(x) abgeleitet, die von<br />
einer Variablen x abhing. Jetzt verallgemeinern wir auf den Fall, dass das Funktional f von<br />
mehreren unabhängigen Funktionen yi <strong>und</strong> ihren Ableitungen y ′<br />
i abhängt:<br />
�<br />
f = f y1(x), y ′<br />
1(x), y2(x), y ′<br />
�<br />
2(x), . . . ; x<br />
�<br />
o<strong>der</strong> kurz f = yi(x), y ′<br />
�<br />
i(x); x , i = 1, . . . , n . (3.152)<br />
Dann führen wir wie<strong>der</strong> in Analogie zu Gleichung (3.123) die Nachbarfunktionen<br />
yi(α, x) = yi(0, x) + αηi(x)<br />
ein <strong>und</strong> erhalten völlig analog zu (3.134)<br />
∂J(α)<br />
∂α =<br />
� x2 n�<br />
�<br />
∂f<br />
dx<br />
∂yi<br />
x1<br />
i=1<br />
− d<br />
�<br />
∂f<br />
dx ∂y ′<br />
��<br />
ηi(x) . (3.153)<br />
i<br />
Da die Variablen yi unabhängig voneinan<strong>der</strong> sind, sind auch die Funktionen ηi unabhängig<br />
voneinan<strong>der</strong>. Für α = 0 folgt dann, dass alle einzelnen Integranden in <strong>der</strong> eckigen Klammer<br />
von Gleichung (3.153) verschwinden müssen, d.h.<br />
∂f<br />
−<br />
∂yi<br />
d<br />
�<br />
∂f<br />
dx ∂y ′<br />
�<br />
= 0 , i = 1, 2, . . . , n . (3.154)<br />
i<br />
Die Analogie <strong>der</strong> Euler-Gleichungen (3.154) zu den Lagrange-Gleichungen 2. Art (3.96) ist<br />
offensichtlich mit den Ersetzungen<br />
x → t , yi → qi , f (yi, ˙yi, t) → L (qi, ˙qi, t) . (3.155)<br />
Mit diesen Ersetzungen ergeben sich aus den Euler-Gleichungen (3.154) dann die Lagrange-<br />
Gleichungen<br />
d ∂L<br />
−<br />
dt ∂ ˙qi<br />
∂L<br />
= 0 , i = 1, 2, . . . , n (3.156)<br />
∂qi<br />
<strong>und</strong> wir haben das Hamiltonsche Prinzip bewiesen.<br />
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