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R - Institut für Theoretische Weltraum- und Astrophysik der Universität

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3.12 Symmetrien <strong>und</strong> Erhaltungssätze<br />

Wir merken an, dass wir die Beziehung (3.206) alternativ auch direkt aus <strong>der</strong> Darstellung<br />

(3.205) beweisen können. Aus jener folgt<br />

Es folgt<br />

�<br />

l<br />

∂T<br />

∂ ˙ql<br />

∂T<br />

∂ ˙<br />

ql<br />

= �<br />

ajl ˙qj + �<br />

alk ˙qk .<br />

weil Indizes beliebig nummeriert werden können.<br />

j<br />

˙ql = � �<br />

ajl ˙qj ˙ql + � �<br />

alk ˙qk ˙ql = 2T ,<br />

l<br />

3.12.2 Impulssatz, Schwerpunktsystem, Schwerpunktsatz<br />

j<br />

Wir beweisen jetzt weitere Erhaltungssätze.<br />

Impulssatz: Der Gesamtimpuls � P = �N i=1 �pi eines Systems von N Massenpunkten bleibt<br />

erhalten, wenn die Lagrange-Funktion translationsinvariant ist.<br />

Translationsinvarianz bedeutet, dass das N-Teilchensystem in eine beliebige Richtung verschoben<br />

werden kann, ohne dass sich die Lagrange-Funktion än<strong>der</strong>t. Es darf daher kein<br />

äußeres Potential V geben, <strong>der</strong>en Gradient � F = −� ∇V eine ortsabhängige Kraft auf das<br />

System ausübt <strong>und</strong> damit den Impuls <strong>der</strong> Teilchen gemäß ˙ �pi = −� ∇iV verän<strong>der</strong>t. Diese<br />

Eigenschaft des Systems wird als Homogenität des Raums bezeichnet.<br />

Beweis: Bezeichne δL die Än<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Lagrange-Funktion bei einer infinitesimalen Verschiebung<br />

des Systems um δ�r. Die Verschiebung entspricht <strong>der</strong> Transformation �r ′<br />

i = �ri + δ�r.<br />

Die Geschwindigkeitsvektoren än<strong>der</strong>n sich nicht, weil ihre Richtungen in den Bezugssystemen<br />

vor <strong>und</strong> nach <strong>der</strong> Koordinatentransformation unverän<strong>der</strong>t bleiben. (Bei Drehungen ist<br />

es allerdings an<strong>der</strong>s, siehe Kap. 3.12.3!) Da sich nur die Ortsvektoren än<strong>der</strong>n, folgt bei<br />

Translationsinvarianz (δL = 0)<br />

δL =<br />

Da δ�r �= 0 <strong>und</strong> beliebig ist, erhalten wir<br />

k<br />

l<br />

k<br />

N� ∂L<br />

· δ�r = 0 .<br />

∂�ri<br />

i=1<br />

N� ∂L<br />

= 0 .<br />

∂�ri<br />

i=1<br />

Stellt man die Lagrange-Gleichungen <strong>für</strong> alle Massenpunkte auf <strong>und</strong> summiert diese über alle<br />

i, so folgt<br />

N� d ∂L<br />

dt ∂ ˙ N� ∂L<br />

= = 0 .<br />

�ri ∂�ri<br />

i=1<br />

i=1<br />

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