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TRANSVERSALE WIRTSCHAFTSETHIK - Universität St.Gallen

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ist hierbei die lebensweltliche Verankerung der Ökonomie, ihre lebensweltliche<br />

Rückbindung. 2 Dazu soll in einem ersten Schritt die ökonomische Rationalität<br />

in ihrer Entwicklung und ihren formalen und methodischen Bestimmungen<br />

skizziert werden, um in einem zweiten Schritt ihre aktuellen Bedingungen<br />

und damit auch Herausforderungen zu beschreiben. Aus dieser Gegenüberstellung<br />

folgt in einem dritten Schritt die zusammenfassende Darstellung<br />

des aktuellen Befundes, welcher die Diskrepanz zwischen entgrenztem<br />

Handeln und begrenztem Denken herausarbeitet und erläutert.<br />

Dieser Befund konstituiert die Notwendigkeit einer Weiterentwicklung hin<br />

zu einer grenzüberschreitenden Öffnung der ökonomischen Rationalität.<br />

1 Die ökonomische Rationalität – eine <strong>St</strong>andortbestimmung<br />

Diese Darstellung kann nicht mit dem Anspruch auftreten, die ökonomische<br />

Rationalität zu bestimmen, noch kann sie für sich beanspruchen, dies vollständig<br />

zu tun. Die folgende Darstellung kann nur Momentaufnahme sein,<br />

die nach hinten (Historie) und nach vorn (Implikationen) schaut, um eine<br />

Sensibilisierung für die Veränderungen des ökonomischen Denkens und<br />

Handelns zu erreichen.<br />

1.1 Vom „Genug“ zum „Je mehr, desto besser“ - ein erster historischer<br />

Zugang<br />

Die ökonomische Rationalität, wie sie heute existiert und wirkt, kann nicht<br />

mit den Anfängen wirtschaftlichen Handelns und Denkens verglichen werden.<br />

Die Ausdifferenzierungsprozesse der Moderne haben durch ihre Rationalisierung<br />

zu signifikanten Veränderungen in der Lebenswirklichkeit geführt.<br />

Die hier im Mittelpunkt stehende, zentrale Veränderung in der<br />

Moderne stellt die Trennung, Verselbständigung und Ausdifferenzierung<br />

der Ökonomie von den ursprünglichen Bezügen dar. Erste Ansatzpunkte,<br />

2 Dieser Kerngedanke liegt dem integrativen wirtschaftsethischen Ansatz von Peter<br />

Ulrich zugrunde. Vergleiche zum integrativen Ansatz pars pro toto Ulrich, P. (1998):<br />

Integrative Wirtschaftsethik - Grundlagen einer lebensdienlichen Ökonomie, 2.,<br />

durchgesehene Aufl., Bern/<strong>St</strong>uttgart/Wien, hier S. 116ff. Zur „Wiederankoppelung<br />

der wissenschaftlichen Ökonomie an die Lebenswelt“ vgl. Ulrich, P. (1993): Transformation<br />

der ökonomischen Vernunft: Fortschrittsperspektiven der modernen Industriegesellschaft,<br />

3. rev. Aufl., Bern/<strong>St</strong>uttgart/Wien, S. 341ff.<br />

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