TRANSVERSALE WIRTSCHAFTSETHIK - Universität St.Gallen
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In Bezug auf das Verhältnis von Postmoderne und Ethik lässt sich resümierend<br />
festhalten: Der Befund der Postmoderne, die Pluralität, scheint in ihrer<br />
programmatischen Umsetzung eine Fragmentarisierung zu fördern, die zu<br />
manifesten Konsequenzen in unserer Lebenswelt führt. Diese Konsequenzen<br />
sind sowohl struktureller als auch inhaltlicher Natur. Dies reicht vom Verlust<br />
von Kontinuitätserfahrung, über Intransparenz der Erfahrungswelt, Verlust<br />
der Selbstkontrolle bis hin zu moralischen Regeln, die sich zunehmend<br />
schlechter in ein universales Paradigma integrieren lassen. Die Metapher der<br />
Konnexion von Heterogenitäten fügt sich vor diesem Hintergrund in eine<br />
Konzeption der Vernunft für die Postmoderne, die zwischen den ausdifferenzierten<br />
Gegenständen möglichst voraussetzungsfrei zu vermitteln versucht,<br />
die Fraktale verknüpft. Eine so verstandene transversale Vernunft<br />
knüpft ein Sinn-Netz, ein Erfahrungsnetz, das zwar nicht über die Pluralität<br />
hinwegtäuschen kann, das jedoch in der Lage ist, Wege aufzuzeigen, bei denen<br />
es trotz der Unterschiede Anknüpfungspunkte gibt bzw. geben kann.<br />
Der Inhalt (modern-)postmoderner Vernunft manifestiert sich, neben den<br />
formalen Bestimmungen, in der Einsicht in die Notwendigkeit dieser Genese<br />
von Vergleichbarkeit, die zentrale Bestimmung für das Vernunft-Kriterium<br />
„Universalität“ darstellt. Diese Vergleichbarkeit ermöglicht der Ethik eine<br />
vor der Postmoderne-Moderne-Debatte reflektierte normative Setzung, die<br />
Pluralität in ihren sozialen Konsequenzen beschreiben kann.<br />
12 Postmodern-moderne Ethik der Ökonomie und deren<br />
unternehmensethische Implikationen<br />
In einem letzten Schritt soll versucht werden, die postmodern-modernen<br />
Überlegungen zu einer Ethik der Ökonomie in ihren ökonomischen Bestimmungen<br />
zu konkretisieren und im Kontext der Unternehmung zu reflektieren.<br />
151 Es wird für diesen letzten Abschnitt die ethische Reflexion des vor-<br />
151 Dabei wird die Unternehmung vorwiegend systemisch rekonstruiert. Dieser Ansatz<br />
ist der Position der <strong>St</strong>. Galler Schule und der Münchener Schule, hier insbesondere<br />
der Position Werner Kirschs, gleich. Die Position von Kirsch wird im Folgenden noch<br />
ausführlicher behandelt werden. Zu der <strong>St</strong>. Galler Schule vgl. u. a. Ulrich, H./Malik,<br />
F./Probst, G./Semmel, M./Dyllik, T./Dachler, P./Walter-Busch, E. (1984): Grundlegung<br />
einer Theorie der Gestaltung, Lenkung und Entwicklung zweckorientierter<br />
Systeme, Diskussionsbeitrag 4, <strong>St</strong>. <strong>Gallen</strong>; Ulrich, H. (1971): Der systemorientierte An-<br />
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