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TRANSVERSALE WIRTSCHAFTSETHIK - Universität St.Gallen

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die historische Einordnung aber auch auf eine begriffliche Schärfe zu sein.<br />

Die aktuellen zentralen Charakteristika sind dem Diskussionsbeitrag „Vernunft<br />

und Übergang - Zum Konzept der transversalen Vernunft“ in der<br />

Fachzeitschrift Ethik und Sozialwissenschaften (EuS), Jg. 11 (2000), Heft 1,<br />

entnommen. Auch die nachfolgende kritische Auseinandersetzung lehnt sich<br />

vor allem an die Kritik und ihre Replik an, die als Reaktion auf den Beitrag<br />

von Welsch in der selbigen Fachzeitschrift erfolgte. 139<br />

7.1 Historisch-begriffliche Verhältnisbestimmungen<br />

Durch die Auseinandersetzung mit profilierten Positionen kann die<br />

Welsch’sche Konzeption im Folgenden an Schärfe gewinnen. Insbesondere<br />

der zu Beginn aufgenommene Paradigma-Begriff wird durch die Auseinandersetzung<br />

mit der Kuhnschen Konzeption inhaltlich an Profil gewinnen.<br />

Ferner geht es darum, eine wie auch immer zu beschreibende Art von Weiterentwicklung<br />

der philosophischen wie auch wissenschaftstheoretischen<br />

Forschung durch den Welsch’schen Ansatz transparent zu machen. Dies<br />

kann nur über eine Integration in den Kontext historischer Erkenntnisprozesse<br />

erfolgen.<br />

Welsch sieht die postmoderne Zersplitterung der einheitlichen Moderne als<br />

fraktale Dichotomie seiner Teile, die auf historische Trennungsvorgänge<br />

rückführbar ist. Identifizierte Inkommensurabilitäten, konstruktivistische<br />

Geschlossenheit proklamieren die Unmöglichkeit von Konnexion, von Übergängen.<br />

In diesem Spannungsfeld von Heterogenität und Konnexion transportiert<br />

Welsch den Übergangsgedanken. Trennung versus Übergang generiert<br />

plural-konstruktive Bezugsrahmen, in welchen Welsch seine Konzeption<br />

entwickelt. Aus diesem Grunde sind die folgenden Abgrenzungen letztlich<br />

eine Demonstration nicht nur historischer und postmoderner Trennungsüberzeugung,<br />

sondern vor allem Vorstellung und Abgleich des reflektierten<br />

Übergangs. In der Auseinandersetzung mit dem Vernunft-Begriff bei<br />

Kant können die Anschlüsse und die Neuerungen bezüglich der Bestimmungen<br />

von Vernunft aufgezeigt werden.<br />

139 Auf allgemeine Darstellungen der transversalen Vernunft bei anderen Autoren kann<br />

nicht explizit eingegangen werden. Sofern sie keine überwiegend kritische Position<br />

einnehmen, werden sie hier „übergangen“. Ausgewählte Rezeptionen sind bspw.<br />

Sandbothe (1998: 77ff.); Wiesmann, D.H. (1989): Management und Ästhetik, München,<br />

S. 242ff.; Kirsch (u. a. 1992).<br />

131

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