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TRANSVERSALE WIRTSCHAFTSETHIK - Universität St.Gallen

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heterogen die Punkte auch sein mögen, so andersartig, es gibt doch Möglichkeiten<br />

der Konnexion; Konnexionen, die Wahrnehmungen des Anderen in<br />

seiner Andersartigkeit ermöglichen, die Austausch ermöglichen, ohne dass<br />

damit die Heterogenität aufgehoben werden müsste. Konnexion und Verflechtung<br />

entstehen vor dem funktionalen Hintergrund der Organisationstätigkeit.<br />

Ihr Charakter verändert sich, reflektiert man den Wert des Erhalts<br />

der Andersartigkeit, den Wert der Akzeptanz und Toleranz von Differentem,<br />

den ethischen Wert der Anerkennung. Die funktionale Verflechtung erfährt<br />

eine Erweiterung um ihre moralischen intersubjektiven Ansprüche. Diese<br />

Ansprüche artikulieren sich in Begriffen wie Anerkennung, handlungsentlastete<br />

Interaktionszusammenhänge, plurale Einheit und authentische Partizipationsmöglichkeiten.<br />

Dies relativiert den ökonomischen Drang nach<br />

Vereinheitlichung, den Sachzwang, den Pragmatismus, den ökonomischen<br />

Reduktionismus und öffnet den Denkrahmen durch das Aufweisen von<br />

Bezügen, die über diesen Rahmen hinausgehen. Diese Transzendenz führt<br />

nicht zur Eliminierung des engeren Rahmens, sondern trägt zu dessen<br />

verantwortungsvoller Reflexion bei. Die Sicht auf den Gesamtkontext, der<br />

Zugang zum Gesamten stellt auch den Vernunft-Vollzug im ökonomischen<br />

Kontext dar.<br />

(Geplante Evolution – Organisationsentwicklung)<br />

Wie kann eine Unternehmung von einer Weiterentwicklung ökonomischer<br />

Rationalität als Gesamtes profitieren und wie sieht der dafür adäquate organisationstheoretische<br />

Rahmen aus? Das ist die Frage, die im Mittelpunkt dieses<br />

abschließenden Kapitels steht. Dabei entsteht die weitere Frage, wie Vielheit,<br />

Heterogenität oder Inkommensurabilität im organisatorischen Kontext<br />

(und dort im Speziellen mit dem Subjekt als solchem) zu handhaben ist, da<br />

die bloße Kenntnis ihrer Existenz noch keine Operationalisierungsmuster<br />

liefert. 183<br />

183 Die konkreten Operationalisierungsmuster sollen vor einem lebensweltlichen Hintergrund<br />

in Bezug auf den zu konzipierenden wirtschaftsethischen Ansatz entwickelt<br />

werden. Dabei ist dem Autor durchaus bewusst, dass dieser Aspekt nur einer von<br />

vielen ist, die das zentrale Spannungsfeld der „Einheit und Vielheit“ in organisatorischen<br />

Kontexten charakterisieren. Ringlstetter sieht in dem Muster von „Einheit und<br />

Vielheit“ das „Grundmuster konzerntypischer Rahmenkonzepte“ (Ringlstetter 1995:<br />

27ff.). Der Konzern pendelt zwischen Einheits- und Vielheitsorientierung hin und her.<br />

Vgl. auch die graphische Darstellung bei Ringlstetter (1995: 317). Ähnlich auch Go-<br />

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