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TRANSVERSALE WIRTSCHAFTSETHIK - Universität St.Gallen

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Vollzuges definiert sich zum einen die relative (nicht vollständige) Positionsungebundenheit<br />

und zum anderen die relative Leere der Vernunft. Hierin<br />

liegt die spezifische Leistung einer hier entwickelten und durch die transversale<br />

Vernunft wesentlich durchwirkten Vernunftcharakteristik.<br />

8 Fazit<br />

In Rückbesinnung auf die Ausgangsfrage, ob und wie eine Weiterentwicklung<br />

ökonomischer Rationalität zu ökonomischer Vernunft möglich ist, ist<br />

hier festzuhalten, dass eine solche Weiterentwicklung aufgrund der kategorialen<br />

Differenz von Rationalität und Vernunft nicht möglich ist. Diese kategoriale<br />

Differenz verlangt die Adaption an die Welsch’sche Konzeption; danach<br />

ist ein evolutorischer Übergang zwischen diesen nicht vorgesehen.<br />

Jedoch, dies konnte durch Reflexion aufgedeckt werden, bestehen für die<br />

Rationalität Möglichkeiten der Weiterentwicklung. In der Diskussion haben<br />

sich diese Möglichkeiten aus zwei Perspektiven dargestellt.<br />

(Systemisch)<br />

Die Weiterentwicklung der ökonomischen Rationalität in einer systemtheoretischen<br />

Rekonstruktion bedeutet die Überwindung ihrer systemischen<br />

Grenzen. Die Bifurkation als paradigmatischer Entwicklungssprung bringt<br />

dies zum Ausdruck. In diesem Sinne ist die Weiterentwicklung ein bifurkativer<br />

Reflexionsprozess, welcher in der Lage ist, den systemischen Eigensinn<br />

und die Eigengesetzlichkeit an Konzeptionen des Gemeinsinns und der<br />

„Gemeingesetzlichkeit“ anzubinden. In dieser Anbindung kommt die Offenheit<br />

zum Ausdruck, die die eigenen Kategorien zur Disposition zu stellen in<br />

der Lage ist.<br />

(Kommunikativ)<br />

Der bifurkativen Entwicklung aus systemtheoretischer Perspektive entspricht<br />

auf Ebene der kommunikationstheoretischen Analyse der Übergang, d. h. die<br />

Konnexion von strategischer und verständigungsorientierter Einstellung.<br />

Diese Einstellung transportiert die wechselseitige Anerkennung der Akteure<br />

in eine offene, weil dem „besseren“ Argument sich fügende kommunikative<br />

Interaktion und Sozialität. Sie vollzieht die Anbindung der strategisch-orien-<br />

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