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TRANSVERSALE WIRTSCHAFTSETHIK - Universität St.Gallen

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Telos der<br />

Evolution<br />

Komplexitätshandhabungsstrategie<br />

Weltzugang<br />

Telos der<br />

Sprache<br />

Gesellschaftliche<br />

Konsequenzen<br />

MODERNE<br />

KONVERGENZ<br />

• Einheitlichkeit: Synthese unter das Allgemeine<br />

• Universalismus: globale Wahrheiten<br />

• Kontinuität: Sicherheit und Weltbeherrschung<br />

DICHOTOMIE<br />

• Zweiteilige Logik: Entweder - Oder<br />

• Festlegen: Kategorisierung von Informationen<br />

• Bändigung der Komplexität<br />

VORHERRSCHAFT DER WISSENSCHAFT<br />

• Rationalität als absolutes Maß aller Dinge<br />

• Unterordnung unter Gesetze und Logizismen<br />

• Legitimation durch übergeordnete Utopien<br />

KONSENS UND INTERSUBJEKTIVITÄT<br />

• Universale Sprachkompetenz<br />

• Grammatik: allgemein akzeptierte Regeln<br />

• Konformität: Einhaltung von Regeln<br />

ELITEKULTUR<br />

• Ausdifferenzierung von spezialisierten<br />

Subsystemen<br />

• Esoterik: Intellektuellenhegemonie<br />

Abb.2: Modernismus und Postmodernismus (aus Bretz 1988, S. 153)<br />

POSTMODERNE<br />

PROLIFERATION<br />

• Einzigartigkeit: Pluralität von Lebensformen<br />

• Relativismus: lokale Wahrheiten<br />

• Diskontinuität: Eröffnung neuer Welten<br />

PARADOXIE<br />

• Mehrwertige Logik: Sowohl als Auch<br />

• Offenlassen: Aufspannen unendlicher Informationen<br />

• Entfesselung der Komplexität<br />

REHABILITIERUNG DES MYTHOS<br />

• Vielfältige Weisen der Welterzeugung<br />

• Eigenwert von Ästhetik und Imagination<br />

• Narratives Wissen legitimiert sich selbst<br />

PARALOGIE: AGNOSTIK DER SPRECHAKTE<br />

• Inkommensurabilität der Sprachspiele<br />

• Heteronomie: Regeln entstehen aus dem Spiel<br />

• Verfremdung: Suche nach neuen Spielzügen<br />

MASSENKULTUR<br />

• Öffnung und Interpenetration von Subsystemen<br />

• Esoterik: Demokratisierung von Wissenschaft/ Kultur<br />

Das Schaubild von Bretz kann verdeutlichen, inwieweit Moderne und Postmoderne<br />

durchgängig different sind, in ihrer Dialektik aber verbunden bleiben.<br />

Wenn Bretz, sich auf Lyotard beziehend, ausführt, dass der postmoderne<br />

<strong>St</strong>immungswandel als ein Bewusstseinswandel zu fassen sei,<br />

„(...) der an die moderne Bestimmung des Gerechten, Wahren und Wirklichen<br />

nicht mehr glaubt und sich auf der Suche nach neuen Legitimationsgrundlagen<br />

in Wittgensteins später Sprachphilosophie und Kants Ästhetik des Erhabenen<br />

wiederfindet“ 26 ,<br />

dann ist dies nur eine Seite des postmodernen Programms. 27 Mittlerweile hat<br />

sich die Postmoderne weiterentwickelt: Es werden im Folgenden, jenseits<br />

von Sprachphilosophie28 und Ästhetik, Dimensionen des postmodernen Pro-<br />

26 Bretz (1988: 149).<br />

27 Vgl. Lyotard, J.-F. (1987): Der Widerstreit, München, S. 12 und Dubost, J.-P. (1987):<br />

L’àme, or ... Montaigne, Marx, Proust, in: Kamper, D./Reijen, W.v. (Hrsg.), Die unvollendete<br />

Vernunft: Moderne versus Postmoderne, Frankfurt, S. 514-535, hier S. 514f.<br />

28 Da sich die Postmoderne zu einem großen Teil aus der sprachphilosophischen Deutung<br />

nährt, sei an dieser <strong>St</strong>elle nochmals darauf hingewiesen, dass diese Dimension<br />

der Postmoderne, die sich beispielsweise in der Narration ausdrückt, in dieser Argumentation<br />

keine explizite Auseinandersetzung erfahren wird. Dies lässt sich auf die<br />

methodologische Grundentscheidung zurückführen, die dieser ganzen Arbeit zu-<br />

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