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TRANSVERSALE WIRTSCHAFTSETHIK - Universität St.Gallen

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ihren Voraussetzungen. Dieser vernünftige Vollzug zur Universalisierbarkeit<br />

ist keine Setzung, sondern Integration und Übergang und damit charakteristisch<br />

für die Neukonzeptualisierung der Vernunft. In ihrem Ausgriff<br />

aufs Ganze tritt sie in einen offenen Dialog mit diesem Ganzen. Eine Ethik<br />

der Postmoderne kann sich in ihrer normativen Setzung nur auf Grundlage<br />

einer so verstandenen und zustandegekommenen offenen Totalität der<br />

Vernunft vollziehen. Auch die Tendenz der „Selbstpurifikation“, die sich in<br />

ihrer Dynamik einer substantialistischen Konzeption diametral entgegenstellt,<br />

lässt Raum für eine ethische Setzung, die in kollektiven Entscheidungsprozessen<br />

diskursiv gefunden wird. Die hinreichende Bedingung<br />

kann Vernunft für eine Ethik nicht stellen, jedoch kann sie diese (notwendig)<br />

vorbereiten. 21<br />

9.3 Verhältnisbestimmungen postmodern-moderner Vernunft - ein Fazit<br />

Das Profil der hier entwickelten Verhältnisbestimmungen postmodernmoderner<br />

Vernunft kann Aufschlüsse über die Konzeptualisierung einer<br />

ökonomischen Vernunft liefern. Die Bestimmungen und die Ausblicke einer<br />

Konkretisierung in Form einer ökonomischen Vernunft können wie folgt<br />

zusammengefasst werden:<br />

� Eine postmodern-moderne Vernunft ist nur in der Referenz auf Vernunft<br />

überhaupt sinnvoll. Sie stellt somit keinen eigen zu definierenden<br />

Teilbereich der Vernunft dar.<br />

� Ökonomische Vernunft zeichnet sich durch ihren spezifischen ökonomischen<br />

Bezug aus. Sie stellt den spezifisch ökonomischen Vollzug von Vernunft<br />

dar.<br />

� Ökonomische Vernunft ist keine höherentwickelte ökonomische Rationalität.<br />

Ihr Vollzug kann jedoch dazu führen, dass die ökonomische Rationalität<br />

sich weiterentwickelt und Anschlussfähigkeit erwirbt.<br />

21 Zu den hinreichenden Bedingungen eines ethischen Vollzugs vgl. den Abschn. 12, in<br />

dem die situativen und persönlichen Bedingungen beschrieben werden.<br />

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