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TRANSVERSALE WIRTSCHAFTSETHIK - Universität St.Gallen

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auflösungen aus den hier zu beschreibenden materiellen Überschreitungen,<br />

zum Teil hatte diese Sennett jedoch auch als Konsequenzen des ökonomischen<br />

Vollzuges interpretiert.<br />

Voß fasst diese durch die Technologien induzierten Relativierungen von<br />

Raum und Zeit als Phänomene der „Entgrenzung“ zusammen und interpretiert<br />

sie als charakteristisches Merkmal aktueller Arbeitsbedingungen. In<br />

seiner Analyse differenziert er die Charakteristika auf verschiedenen Ebenen<br />

und unterscheidet zwischen den Entwicklungen in der Erwerbsarbeit und<br />

der Beziehung zwischen „Arbeit und Leben“. Dabei wird deutlich, dass die<br />

Nutzung des technologischen Fortschritts durch die Ökonomie die Bedingungen<br />

der Arbeit unternehmensintern grundlegend verändert und dies vor<br />

allem über den Unternehmenskontext hinaus die lebensweltlichen Bedingungen<br />

eines jeden Arbeitnehmers berührt. 117<br />

Voß nähert sich dem Befund der Entgrenzung auf verschiedenen Ebenen an,<br />

welche in der folgenden Abbildung zusammenfassend dargestellt werden: 118<br />

117 Es muss bemerkt werden, dass nicht nur die lebensweltlichen Bedingungen der<br />

Arbeitnehmer betroffen sind, sondern auch die lebensweltlichen Bedingungen der<br />

Nicht-Erwerbstätigen. Man denke nur an die nicht oder nur halbtags erwerbstätigen<br />

Ehepartner im Kontext von Familie oder auch an das klingelnde Handy am Abend im<br />

Restaurant, welches letzte geschäftliche Absprachen für die am nächsten Morgen<br />

stattfindende Präsentation ermöglicht. Die hier im Text vorgenommene Verkürzung<br />

auf die Arbeitnehmer beschränkt sich auf den direkten Betroffenheitsgrad, was aber<br />

die indirekte Betroffenheit als „<strong>St</strong>akeholder“ mitdenkt.<br />

118 Im Hinblick auf die Identität und die Identifikationsfähigkeit einer Tätigkeit soll insbesondere<br />

die Kategorie Sinn/Motivation interessieren, da bei dieser ein stärkerer Bezug<br />

vermutet wird als bei den anderen Kategorien. Sekundär werden die Kategorien<br />

Sozialorganisation und Arbeitsinhalt/Qualifikation behandelt.<br />

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